Flandern. Hier atmet alles 'Koers'. Näher kann man dem Radsporthimmel nicht kommen. Die lokalen Gemeinden werden sich wahrscheinlich immer noch darüber streiten, wo das Epizentrum des Rennens eigentlich liegt. Für uns spielt das keine Rolle. Oudenaarde wegen der Zentrum der Runde. Geraardsbergen, wegen der Mauer, oder Roeselare wegen des Ethnie-Museums. Für uns spielt das keine Rolle. Wenn Sie radeln wollen in Belgien dann ist Flandern das Ziel Nummer eins. Für einen einwöchigen Radurlaub oder nur ein Wochenende lang als Profi. Dies ist eine Ode an die Hügel der Flandern-Rundfahrt. An die Anstiege mit Namen wie Taaienberg, Molenberg und Oude Kwaremont. Aber vor allem an die Flandrien.
Köpfe
Am Rande des Wahnsinns und des Genies. Das muss ein echter Flandrien sein. Jemand, der herausgefunden hat, dass es gut ist, mit einem Rennrad über Kopfsteinpflaster zu fahren. Dieser 20% ist gerade hoch genug, um Spektakel zu bieten, aber auch um Schmerzen zu verursachen. Der Flandrien hat herausgefunden, dass wir den Koppenberg haben müssen. Das ist genau das, was wir brauchen, um die Schönheit Flanderns und des Radsports in den Vordergrund zu rücken. Hatte er Recht? Ja, wahrscheinlich hatte er recht. In der jüngeren Geschichte ist ein Ziel des Koppenbergcross noch in Erinnerung. Ein 'Mathieu' fuhr dort mit Vollgas hinauf und konnte im Ziel nur noch vom Rad fallen. Der Koppenberg ist ein Mythos, weil er in Rennform nur bei der 'Ronde' befahren wird. Kluge Köpfe sind sie allemal.
Himmlische Mauer
In vielen (Glaubens-)Erzählungen spielt "eine Mauer" eine wichtige Rolle. Oft ist die Mauer unüberwindbar oder dient dazu, sich zu beschweren. Suchen Sie nach den Wörtern 'Gott' und 'Mauer' und es wird sich Ihnen eine Welt auftun. Für Flandriens gibt es nur einen Gott, VDB, der leider schon im Himmel ist. Das Erklimmen der Mauer ist für viele eine Prüfung, eine Hingabe an den Glauben, der sich Radfahren nennt. Könnte das der Grund sein, warum sie Kapellenwand genannt wird und auf ihr viele ein Kreuz in der Kapelle schlagen? Wer weiß. De Muur' ist Flandern und es ist schade, dass De Muur nicht mehr zum Standardprogramm von De Ronde gehört.
Belgisches Bier
Der vielleicht berühmteste Berg Belgiens verdankt diesen Titel nicht seiner Schwierigkeit oder der Tatsache, dass er eine entscheidende Strecke im Finale des Rennens ist. Fragen Sie einen beliebigen Flamen nach der Steigung des Kwaremont, und Sie erhalten eine schnelle Antwort von 6,6%. Das ist nicht zufällig der Prozentsatz des gleichnamigen belgischen Biers. Kwaremont, das Dorf, das dem Anstieg seinen Namen gibt, der Oude Kwaremont. Es ist ein Fleck auf der Landkarte, der nicht wirklich etwas bedeutet. Aber am ersten Wochenende im April ist es heiliger Boden. Die Gläubigen strömen in Scharen zu dieser über 2 Kilometer langen Strecke. Hier ist Heldentum angesagt und der Kater kommt später. Viele werden dann vergessen haben, dass De Oude Kwaremont nur 4,6% hoch ist und dass es auch einen Nieuwe Kwaremont gibt.
Vater
Hinweise auf den katholischen Glauben gibt es in dieser Region zuhauf. Der Paterberg oder einfach "der Padre" ist vom Oude Kwaremont aus gut sichtbar. Bei einem Glas des örtlichen Gerstenbiers werden viele nicht bemerken, dass der Pater kurz und sehr schmerzhaft ist. Wer hätte das gedacht. Dort hat Peter (oder war es Padre?) Sagan seine Fersen Sep Vanmarcke gezeigt. Dort zeigte Kasper Asgreen, dass auch er gute Beine hat, ebenso wie der in Flandrien geborene Niederländer MvdP.
Die Hügel der Flandern-Rundfahrt
Die Hügel der Runde gibt es in vielen Formen und Größen. Wie bei jeder spirituellen Bewegung gibt es verschiedene Gesänge, Gebete oder Erzählungen. Im Grunde ist für jeden etwas dabei. Wenn die großen Gesänge nichts für Sie sind, sind Paddestraat und Haaghoek schöne Alternativen, um sich trotzdem zum Glauben der Flandrien zu bekennen. Wie ein großer Denker sagen würde: Geht und vermehrt euch.
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