Heute ist es genau ein Monat bis zum Start der Tour de France 2022 für die Männer. Hoffentlich sehen wir dieses Jahr ein paar Idioten weniger auf der Straße, auch wenn das wahrscheinlich vergebliche Hoffnung ist. Wenn nur Frau 'Allez Opi & Omi' ihre Lektion gelernt hat. Wie auch ihre vielen Nachahmer. Zum Glück gibt es in diesem Jahr auch noch andere Dinge, die für Schlagzeilen sorgen werden. Wie die schönen Anstiege und die vielen anderen Geschichten aus dem Peloton. Wer wird gewinnen? Welcher Fahrer wird der große Verlierer sein? Wo werden Träume zerplatzen? Wer wird die Offenbarung sein? Es wird nicht an der Strecke liegen, und schon gar nicht an den schönen Anstiegen. Im französischen, schweizerischen, dänischen und belgischen (!) Land gibt es wieder viele schöne Asphaltstücke. Eine internationale Tour ist es allemal. Hier sind die 5 schönsten Anstiege der Tour de France 2022. Allerdings völlig willkürlich.
Super Planche des Belles Filles (Etappe 7)
Die Geschichte der Planche des Belles Filles ist wahrscheinlich schon tausendmal erzählt worden. Dieser Aufstieg im Vogesen ist seit mehreren Jahren ein fast alljährliches Ziel in der ersten oder frühen zweiten Woche der Tour de France. Ein gewisser Primoz Roglic hatte allerdings gehofft, dass er diesen Anstieg auf der vorletzten Etappe der Tour de France 2020 nie zu Gesicht bekommen würde. Vielleicht der unglücklichste Tag seines Lebens. Am selben Tag, an dem sich sein Landsmann Tadej Pogacar an der Spitze des Feldes festsetzte. Mit der Hinzufügung des letzten, besonders steilen Abschnitts (und dem Wort "Super") im Namen ist dies ein Zielanstieg, auf den sich alle freuen. Als Amateur muss man hier gut in Form sein, denn bei einer maximalen Steigung von 22,9 Prozent wird man völlig zusammenbrechen.

Col de la Croix (9. Etappe)
Seit mehreren Jahren organisiert die UCI den Gran Fondo Switzerland. Von ihrem Hauptsitz in Aigle aus fährt ein Peloton von Fanatikern durch die Waadtländer Alpen in, um dort eine wunderbare Runde über den Col de Pillon, den Col de Mosses zu drehen und zweimal den Col de la Croix zu erklimmen. Er ist der Hausberg unseres Entdeckers und Freundes Alain Rumpf, aber vor allem ist er eine wunderbare neue Herausforderung für die Fahrer im Peloton. Wer ihn einmal selbst bezwingen will, muss nicht auf den Gran Fondo Suisse warten, sondern kann ihn fast immer befahren (vorausgesetzt, er ist nicht schneit). Nur während des Gran Fondo ist die Straße gesperrt, was schön ist. Es ist ein relativ kurzer Anstieg in dieser Variante, aber einer mit mehr als fünf Kilometern über acht Prozent, und mit einem Start wie dem Col de Mosses und einem Dessert wie dem Zielanstieg ist dies eine wunderbare Strecke zum Aufschreiben.

Lacets de Montvernier (Etappe 11)
Die Schnürsenkel des Montervernier. Das ist die wörtliche Übersetzung, oder zumindest könnte man den Namen dieses Passes so übersetzen. Wenn man sich den Anstieg ansieht, sieht er auch aus wie ein Schnürsenkel, der durch einen imaginären Schuh ragt. Man könnte auch Spaghetti darin sehen, aber weder die Franzosen noch die Italiener werden sich dadurch geehrt fühlen. Wäre der Anstieg in Italien, naturalmente, aber in Frankreich, non monsieur. Der Anstieg ist nicht besonders lang und auch nicht besonders anspruchsvoll, was die Steigung angeht. Es sind die Schönheit und die Lage, die für eine Aufnahme in die Liste sprechen.

Galibier (Etappe 11 und Etappe 12!)
Nicht nur einmal, sondern gleich zweimal kommen die Fahrer des Pelotons auf dem Gipfel des Galibier an. Dieser Alpengigant muss nicht vorgestellt werden. Auf der 11. Etappe der Ausgabe 2022 wird der Anstieg entscheidender sein als auf der 12. Etappe, wo er fast von Anfang an befahren wird. Dennoch ist er einer der schönsten Anstiege und immer (im wörtlichen und übertragenen Sinne) ein Höhepunkt der Tour. Auch wegen seiner bizarren Höhe (2642 Meter über dem Meeresspiegel) und der Länge des Anstiegs (mindestens 35 Kilometer, obwohl man dann auch noch den Telegraphe, die klassische Kombination, mit einbeziehen muss). Sie wollen alles über diesen Anstieg wissen? Dann schauen Sie sich unsere klassische Fahrt auf dem Galibier. Dann wissen Sie alles sofort!
Hautacam (Etappe 18)
In den Pyrenäen gibt es eine Reihe von klassischen Ankünften. Die Ankunft auf dem Gipfel des Hautacam gehört immer zu den fünf schönsten Ankünften auf einer Tour-Etappe. Bereits in einer früheren Artikel rief meine Erinnerungen an Bjarne Riis wach. Monsieur Soixante hat hier 1996 seine Klasse gezeigt. Naja, er hat damals gezeigt, wie man am besten herumfährt. Es ist kein steiler Anstieg mit durchschnittlich weniger als acht Prozent, aber die Unregelmäßigkeit ist der Grund dafür, dass diese Strecke bei der Tour nicht zu unterschätzen ist. Ob Vincenzo Nibali auch in diesem Jahr den Sieg davontragen wird, wissen wir eigentlich schon. Die Antwort auf diese Frage ist nein, denn Nibali wird die Vuelta nur noch als Grand Tour fahren und nach 2022 nicht mehr als Profi fahren.
Bonus-Tipp: Cote de Genner (Etappe 2)
Dänemark ist alles andere als flach. Dieses Jahr startet die Tour de France in Kopenhagen. Auf der zweiten Etappe (nach dem Zeitfahren und der ersten Etappe der Reihe nach) geht es ins schöne Sonderjylland. Dort gibt es ein paar leckere Kälberhappen. Die Cote de Genner ist eine nette Anspielung auf all die Cotes und Cols, die es bei der Tour gibt. Nicht nur die Dekoration ist lohnenswert, auch die Umgebung, der Weg dorthin und die Abfahrt nach Aabenraa sind absolut empfehlenswert! Werden Sie auch kommen und zusehen?