Nichts verrät, dass der Mann, der neben mir steht, in einem früheren Leben gegen Lance Armstrong und Jan Ullrich angetreten ist. Die zierliche Statur von Haimar Zubeldia ist für viele weniger erkennbar als für andere. Doch mehrere Top-Fünf-Platzierungen bei der Tour de France zieren seinen Lebenslauf. Allein diese Tatsache veranlasst mich, ihm mit einigem Respekt zu begegnen. Wir sind in seiner Heimatregion, in BaskenlandDenn ganz in der Nähe unseres Hotels in Gametxo liegt Zarautz, wo die Wiege des kleinen Haimar stand. Heute ist Haimar hauptsächlich als Botschafter der Etxeondoder baskischen Edelmarke für Bekleidung. Er ist nicht der Bösewicht, denn bevor wir auch nur einen Meter geradelt sind, hat er sich bereits als Ersatzmechaniker unsterblich gemacht. Legende. In den nächsten Tagen werden wir Sie in unserem 'Tagebuch des Baskenlandes' über unser Abenteuer auf dem Laufenden halten. Viel Spaß!
Auf und ab
Während die Küstenstraßen in den Niederlanden meist flach sind, ist die Region um Gametxo und Ibarrangelu eigentlich überhaupt nicht flach. Vom Hotel aus, das etwas höher liegt, hat man bereits einen schönen Blick auf das Meer. Schön, natürlich, aber es ist schon ein kleiner Hinweis auf das, was uns erwartet. Zum Aufwärmen fahren wir eine Runde durch die Gegend. Nichts Besonderes, 35 Kilometer", sagt Wouter, unser Gastgeber für diesen Tag. Wer sich die Karte der Region ansieht, weiß, dass das enttäuschend sein könnte. Von Anfang an geht es nur bergauf und bergab. Die einzigen 100 Meter, die flach sind, liegen in Dörfern wie Lastarria und Ibarrangelu. Es geht fast ununterbrochen bergauf. Sie wartet auf die schöne, kurvenreiche Abfahrt. Irgendwie versteckt unter dem flachen spanischen Asphalt.
Steiler Anstieg
Nach nicht einmal 10 Kilometern dieser Erkundungsfahrt sind die Steigungen bereits zweistellig. Als wir nach drei Kilometern Aufstieg den Gipfel erreichen, folgt eine schöne Abfahrt, die auch vom Asphalt her sehr schön ist. Trotz der Nähe zur Küste wähnt man sich in einer Art tropischem Regenwald. Vielleicht tragen die willkürlich gefällten Bäume dazu bei, ebenso wie die schwüle Hitze. Meiner Erfahrung nach hätte man sich genauso gut in Singapur oder in den Cameron Highlands in Malaysia befinden können. Die Landschaft hier ist zerklüftet, grün, aber auch durch die Nähe zum Meer geprägt. Speziell ist die beste Art, sie zu beschreiben. Ebenso wie das Tempo, das Freund Haimar vorgibt. Fröhlich plaudernd paddelt er bergauf. Meine Zunge liegt auf meinem Lenker. Es muss einen Unterschied geben.
Orientierung verloren
Vor lauter grünen Bäumen kann ich den Wald kaum noch sehen. Das heißt, ich habe völlig die Orientierung verloren. Meiner Meinung nach sind wir im Landesinneren unterwegs, aber wenn ich mir nach der Fahrt die Komoot-Daten anschaue, ist das gar nicht so schlimm. Was nicht so schlimm ist, sind die ständigen Steigungen auf meinem Wahoo. Wenn nach 27 Kilometern jemand ruft, dass es jetzt nur noch bergab geht", ist das kein Luxus. Dass wir keine sieben Kilometer später einen Anstieg mit sieben bis acht Prozent Durchschnittssteigung haben. Autsch, das war unerwartet. Die nächsten Tage werden sicher noch mehr solcher 'unangenehmen Überraschungen' bringen.
Finale
Die Tatsache, dass das Hotel an einem höheren Punkt im Verhältnis zum Meer liegt, ist ein Hinweis auf die letzten Kilometer. Am Anfang sind wir mit der Gruppe wie eine Rakete runtergefahren. Also müssen wir das Gleiche noch einmal machen. Das Maximum von 13% auf diesem letzten Anstieg sorgt für ein schönes Siegesgefühl, als ich das Rad am Hotel abstelle. Inzwischen ist die Sonne mit voller Kraft durchgekommen. Perfekt, um noch ein paar schöne Bilder entlang der Küste zu schießen. Was für eine wunderbare und manchmal schmerzhafte Einführung in die schöne Region des Baskenlandes.
Es ist ein Kinderspiel
Als sich alle nach dem Radfahren auf das Abendprogramm vorbereiten, frischt der Wind richtig auf. Er sorgt für eine erfrischende Dusche und schöne, dramatische Bilder von der Küstenstadt. Etwas, das man eine Weile genießen kann, mit einem kleinen Snack in der Hand. Weiter zu Tag 1 unseres Abenteuers im Baskenland, denn das war nur die Erkundung. Werden Sie unser Baskenland-Tagebuch mitlesen?
- Baskenland-Tagebuch 2: Baskenland-Tagebuch Teil 2: Spielen in Haimars Hinterhof
- Baskenland-Tagebuch 3: Radfahren im Baskenland Teil 3: Tolosa - Pamplona
- Baskenland-Tagebuch 4: Baskenland-Tagebuch Teil 4: Rückenwind
- Baskenland-Tagebuch 5: Baskenland-Tagebuch Teil 5: Land des Windes und des Weins
- Baskenland-Tagebuch 6: Radfahren im Baskenland: der letzte Tag