Für Cycling Destination ist Kees Langeveld im schönen Italien unterwegs. Sie könnten ersten Teil seines Abenteuer, indem er vor dem Giro mit 'Un Giorno Prima' losfuhr, das wir bereits gelesen haben. Hier ist sein Bericht über eine Woche voller Heldentaten, Schotter und Regen. Kees ist alle Etappen geradelt, er muss also eine Menge Kilometer und Höhenmeter in den Beinen haben! Habt ihr Fragen zu seinem Abenteuer? Dann antworten Sie in den Kommentaren!
Samstag - Überfahrt nach Apulien
Der diesjährige Giro beginnt in AlbanienAber noch bevor der erste Fußtritt erfolgt, wird improvisiert. Die Transporter sitzen an der Grenze fest: Es fehlen die Originalpapiere. Trotzdem schafft es die ganze Karawane schließlich, mit dem Boot sicher nach Brindisi überzusetzen. Am Kai werden wir sofort von neugierigen Zollbeamten angesprochen. Sie denken, dass wir zur Giro-Organisation gehören - was auch Sinn macht, denn unsere Shirts mit dem offiziellen Giro-Logo und der Aufschrift "/ un giorno prima" erwecken diesen Eindruck. Das Eis ist schnell gebrochen, und ehe wir uns versehen, verteilen wir Gadgets. Gegen 22.30 Uhr rutschen wir an den Tisch. Die Giro beginnt mit Nudeln und Geschichten.
Sonntag, 11. Mai - Etappe 4: Alberobello - Lecce
Eine gemütliche Fahrt in den Süden des Stiefels. Die Gruppe fährt reibungslos, trotz des Nieselregens auf halber Strecke. Unser Ziel ist Lecce, ein barockes Kleinod im hinteren Teil Italiens. Im Ziel kommen wir mit einer Gruppe älterer Italiener ins Gespräch, die stolz über ihre Region erzählen. Und ja, Rai Sport hat uns auf Film gebannt. Jetzt müssen wir es wiederfinden!



Montag, 12. Mai - Etappe 5: Ceglie Messapica - Matera
Ich entscheide mich heute für einen gemächlichen Start, zusammen mit einem Leidensgenossen, der es ebenfalls vorzieht, das Tempo zu steigern. Die ersten Hügel sind wie Bremsschwellen auf der Straße, aber nach 60 Kilometern schließen wir uns der Gruppe an. Es regnet weiter, aber die Stimmung bleibt gut. Matera - UNESCO-Weltkulturerbe mit seinen antiken Höhlenwohnungen - ist die Belohnung nach dieser nassen, aber stimmungsvollen Fahrt.



Dienstag, 13. Mai - Etappe 6: Potenza - Neapel
Heute schreiben wir einen Klassiker: die bisher längste Etappe. Sonne, Regen, Hagel, Donner, Wind und sogar überflutete Straßen - es ist ein meteorologisches Schlachtfeld. Die Fahrt führt uns durch Tunnel und chaotischen Stadtverkehr. Neapel enttäuscht nicht: laut, lebendig und total verrückt. Wir beenden die Fahrt, wie es sich gehört, mit Pasta und einem Burger mit Pommes. Carbo-Loading, auf italienische Art.


Mittwoch, 14. Mai - Etappe 7: Castel di Sangro - Tagliacozzo
Der Tag beginnt trocken, aber das hält nicht lange an. Um die 90-Kilometer-Marke herum bricht der Regen aus, und die Kälte beißt. Die Hälfte der Gruppe bricht ab. Wir sieben Tapferen fahren weiter, steigen in der Abenddämmerung ab und klettern im Neoprenanzug weiter. Nach dem Zieleinlauf stürzen wir uns fröstelnd, aber zufrieden in den Van.



Donnerstag, 15. Mai - Extra-Etappe: Rom (Anpassung durch die Organisation)
Ein logistischer Masterplan: Die Etappe 21 wird vorgezogen. So vermeiden wir einen doppelten Transfer von 700 Kilometern. Drei Transporter, zwei Anhänger und viel Vernunft bringen uns an den Start. Die Fahrt nach Rom fühlt sich an wie eine Sonntagsfahrt: Kaffeestopp mit Tiramisu, Fotos machen, mit der Gruppe lachen. Am Ende nehme ich den Zug nach Rom, damit ich morgen wirklich die Ziellinie in Rom überqueren kann.
Donnerstag, 16. Mai - Etappe 8: Giulianova - Castelraimondo
Wir laufen wieder nach Plan. Am Start ist es kühl, und es regnet in der Luft. Ich entscheide mich für einen frühen Aufbruch. Der Anstieg nach Valico di Santa Maria Maddalena (12,3 km bei 7,2%) ist zwar steil, aber nur ein Vorgeschmack. Später folgen Steigungen von 15%, und Cagliole erreicht sogar einen Spitzenwert von 17%. Das Eis nach der Fahrt ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Erleichterung in einer Waffel.






Freitag, 17. Mai - Etappe 9: Gubbio - Siena
Endlich trocken, zum Glück - denn heute stehen Schotterabschnitte auf dem Programm. Sie kommen erst am Ende der Strecke, fordern aber ihren Tribut: fünf Reifenpannen, langsame Anstiege auf losem Schotter und feste Prozente. Die Via Santa Caterina mit ihren 17% sieht im Fernsehen kürzer und weniger steil aus. Profis fahren hier mit 20 km/h hoch, wir kämpfen um jeden Meter. Aber die Piazza del Campo in Siena macht alles wieder wett.








Wir klopfen 1034 Kilometer mit 15.000 Höhenmetern auf den Zähler. Die Beine sind müde, aber das Herz will mehr. Auf zur zweiten Woche!
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