Eine Autostunde von Frankfurt entfernt, im Bundesland Baden-Württemberg, liegt der Kraichgau-Stromberg. Um ehrlich zu sein, bin ich dort immer mit großer Begeisterung vorbeigefahren. Auf dem Weg nach Freiburg (in den Schwarzwald), in die Schweiz oder weiter nach Italien. Dass Sie in Kraichgau-Stromberg gut gravitieren kann, kann man sich eigentlich denken. Der Spitzname ist der Land der 1000 Hügel (Land der 1000 Hügel) und diese sind gespickt mit schönen Schotterwegen. Zeit, einen Blick darauf zu werfen und Ihnen zu sagen, warum Sie im Kraichgau-Stromberg schottern wollen. Zumindest haben wir das noch nicht gesehen.

Basecamp Knittlingen - Graben im Kraichgau-Stromberg

Als ich Ende August meinen Fahrradkoffer und Rucksack in Richtung Knittlinger Kirche ziehe, kann ich noch nicht ahnen, was mich erwartet. Immerhin habe ich nur einen Hotelnamen bekommen. Gasthaus Faustin der Mitte von Knittlingen. Ich hatte noch nie von Knittlingen gehört, geschweige denn konnte ich es auf der Karte ausmachen. Faust bezieht sich nicht auf den "berühmten" Faust, sondern auf "den anderen". Auch praktisch. Trotzdem. Ich bin dort, also bin ich auch lkaar dafür. Wie sich herausstellt, gibt es ein echtes Begrüßungskomitee. Einer der Miteigentümer des fast nagelneuen Gästehauses im Ort erwartet mich. Es kommt zu einem angeregten Gespräch und ich bin sofort begeistert. Was für ein schöner Ort. Drinnen angekommen, bleibt mir der Mund offen stehen. Das Fachwerkhaus ist wunderschön renoviert und alles strahlt gediegenen Luxus aus. Das gilt auch für die Zimmer. Viel Platz, viel Ruhe, ein schönes Bett. Das werde ich genießen. Werde ich kommen und das Menü probieren? Das werden wir dann später sehen.

Kennenlernen der Region

Dass diese Region ein Schottergebiet par excellence ist, merke ich schnell. Schon auf der Straße nach Knittlingen kann ich die Reben und Hügel um mich herum sehen. Manchmal sehe ich einen schönen Weg, der bergauf führt, aber viel öfter sehe ich Wälder und Felder. Das bedeutet: viele unbefestigte Straßen, also schönes Schottern. Auch die Region selbst ist sich dessen bewusst. Wir bekommen im Vorfeld eine ganze komoot-Sammlung von abwechslungsreichen Routen. Ein schöner Mix zwischen Herausforderung und Entspannung, wie wir später auch feststellen werden. Ich sage bewusst 'wir', denn auf dieser Reise bin ich nicht allein. Zur Partnerplattform SideWheelrent.co.uk Dorien und Sandra haben sich zusammengetan. Erfahrene Weltenbummler, die schon viele exotische Länder mit dem Gravelbike besucht haben. Kraichgau-Stromberg passt da genau ins Bild.

In der Nachbarschaft

Wir beginnen unsere Reise mit einer Tour durch die Gegend. Nur zum Aufwärmen, wie es so schön heißt. Eine Kaffeerunde macht zu dieser Zeit (später Nachmittag) keinen Sinn. Eher eine Fahrt vor dem Abendessen. Weiter geht es in die Weinberge und zum Kloster Maulbronn, einer der Attraktionen der Region. Wir werden uns das Kloster später genauer ansehen, aber es bietet eine schöne Kulisse für die erste Fahrt. Von dort aus geht es in die Felder und Wälder. Auf den Schildern stehen hübsche Ortsnamen wie Zaiserswieher" und Freudenstein". Hier gibt es diese schönen langen Schotterpisten, die wir in den Niederlanden so vermissen. Hier ist das noch möglich, weil es so viel Land und relativ wenig Menschen gibt. Trotzdem ist man nie wirklich allein. Wir sehen andere Radfahrer, grüßen Spaziergänger und Hundeliebhaber. Alle sind freundschaftlich miteinander verbunden. Wir beenden diese Tour durch die Gegend mit einer schönen Abfahrt nach Knittlingen. Abendessen im Clubhaus 1920 ist so überraschend und schön wie diese erste Fahrt.

Köstliche Genuss-Route

Am nächsten Tag steht uns ein herrlich langes Abenteuer bevor. Es geht in die Wälder, durch das Kloster Maulbronn zum Neckar bei Besigheim. Dort ist auch unser erster Stopp des Tages in Kramers Biergarten. Weithin gelobt und wir freuen uns schon darauf. Um dorthin zu gelangen, werden wir eine Weile unterwegs sein. Es ist ungefähr die Hälfte unserer Tour (die insgesamt über 100 km beträgt) und wir müssen auch auf unbefestigten Straßen fahren. Und um die Bilder zu machen, müssen wir noch ein bisschen in die Pedale treten. Aber bei einer Landschaft wie dieser, wo wir durch Weinberge fahren und dann wieder in den Wald eintauchen, ist das kein Problem. Sporadisch treffen wir auf andere Radfahrer und entdecken Dörfer und Städte entlang des Weges. In Sachsenheim machen wir eine Pause für Kaffee und etwas Süßes. Das ist doch nichts Schlechtes, oder?

Kramers Biergarten

Unser Teilziel ist also Kramers Biergarten in Besigheim. Übrigens, könnte der Name Heimwee daher kommen? Es gibt viele Dörfer und Städte, die im Deutschen auf 'heim' enden. Übrigens auch im Elsass, aber das könnte auch mit den deutsch-französischen Beziehungen dort zu tun haben. In Bietigheim-Bissingen fahren wir durch die japanischen Gärten, um dort den Fluss aufzugreifen und dann Richtung Besigheim zu fahren. Wir folgen dem Wasser und schlängeln uns in Besigheim durch die Altstadt mit ihren schönen Fachwerkhäusern zu Kramers Biergarten. Dort lassen wir uns mit Maultaschen (eine Spezialität), einem guten Burger und einem 0,0% Bier verwöhnen. Denn danach haben wir noch einen weiten Weg vor uns!

Flüsse - Ansichten

Das Mittagessen schmeckt also gut und wir setzen unseren Weg Richtung Heilbronn fort. Wir folgen dem Fluss und wechseln bei Laufen auf das rechte Ufer. Es entstehen schöne Bilder. Ein Stück weiter, an der Schleuse Horkheim, kreuzen wir wieder zurück. Heilbronn und die Heuchelberg liegen technisch gesehen knapp außerhalb des Kraichgau-Stromberg-Gebietes. Dennoch erwähnen wir es wegen der Aussicht vom Heuchelberg. Dieser Ort ist perfekt für einen Drink und die Aussicht macht uns total glücklich. Nicht umsonst ein beliebter Hochzeitsort! Von dort biegen wir nach Westen ab und fahren durch die Wälder und vorbei an einigen Seen zurück in Richtung unseres Heimatortes Knittlingen. Müde, aber durchaus zufrieden, stellen wir das Rad wieder am Gasthaus Faust ab. Das Abendessen am Abend in Maulbronn ist genauso gut wie am Vortag.

Eine Runde Wein und Hügelfest (d.h. Wein)

An unserem letzten Reisetag fahren wir von Knittlingen aus in Richtung Westen. Das Ziel? Das Hügelfest zu erleben, das uns sehr empfohlen wird. Für diese Fahrt satteln wir insgesamt 65 km und erleben einige schöne Highlights. Echte 'Hügel' also, denn auch hier merkt man die Hügel. Zuerst geht es Richtung Bretten, wo wir auch Lena vom örtlichen Tourismusbüro abholen. Sie kennt die Straße besser als wir und weist uns den Weg nach Bruchsal. Der Aussichtspunkt kurz vor der Stadt auf dem Michaelsberg ist ein Muss. Hier kann man sich auch auf dem Berg verewigen. weltweites Netz! Der anschließende Abstieg ist etwas technisch, aber auch mit einem Schotterrad machbar. In der Stadt angekommen, gönnen wir uns ein Spaghetti-Eis. Wenn etwas eine Kindheitserinnerung ist, dann ist es Spaghetti-Eis. Die andere Überraschung ist das Schloss Bruchsal. Ein schönes Schloss mit Garten und Außenbereich. Imposant und unerwartet.

Wein und mehr

Ich habe gesagt: In der Region dreht sich alles um Wein. Man sieht so viele Rebstöcke zum Beispiel an der Mosel oder in Norditalien. Auch wenn man im Kraichgau-Stromberg kieseln geht. Mit dem Schotterrad kann man oft auch durch die Reben radeln. Nicht zu oft, sei vorsichtig. Wir machen zunächst außerhalb von Bruchsal bei Klumpp Halt. Ein moderner Winzer, der auch biologisch (und biodynamisch) anbaut. Wahnsinn. Wirklich beeindruckend zu sehen. Ein kleiner Schluck von dem hiesigen Elixier sollte doch in Ordnung sein, oder? Auf der Fahrt zum Weingut Klenert zum Festessen stört uns das nicht. Die Route durch die Kraichbachniederung macht es komplett.

Warum und wann sollten Sie gehen?

Der Grund für das Schottern im Kraichgau-Stromberg ist die Kombination aus freundlichen Menschen, Gastronomie, (und dann erst recht der Wein) und den schönen Schotterwegen. Wieder hatte ich für einen Moment vergessen, wie gut man in Deutschland anziehen kann. So oft lasse ich mich von einer neuen Umgebung überraschen, aber dieses Mal ist es völlig angemessen. Lange Schotterwege durch den Wald, die Weinberge, die Steigungen und dann, folglich, schöne Aussichtspunkte. Die Pausen in den Weingütern, in den 'eisdielen' (oder Eiscafés). Alles passt dann zusammen. Die beste Reisezeit ist die Zeit am Rande des Sommers, im Frühling und im Herbst. Wir hatten an einem Tag 35+ Grad auf dem Fahrrad und dann ist es selbst im Wald sehr heiß. Dann ist es besser, im Frühjahr und Herbst zu fahren. Denken Sie nur daran, dass es dann mehr regnet.

Tipps für einen leckeren Boxenstopp

Wenn Sie im Kraichgau-Stromberg schottern, brauchen Sie ab und zu einen Boxenstopp. Hier sind unsere Tipps.

  • Kaffee und mehr: Luisenhof Hofladen in Oberderdingen
  • Deutschland hat eine gute Eiscreme-Kultur. Unter anderem in Bruchsal haben wir uns ein "Gelato" gegönnt. Spaghetti-Eis in der Gelateria GranCaffe
  • Trinken. Deutschland ist bekannt für seine Bierkultur, aber auch der Wein ist hier gut vertreten
    • Entlang unserer Route kommen Sie zu Weingut Klummp oder im Weingut Klenert. Halt für eine Verkostung oder ein kleines Glas
    • Kramer's Biergarten hat eine gute (alkoholfreie) Bierauswahl
  • Verpflegung entlang der Strecke und am Abend
    • Kramers Biergarten -> solides Deutsch. Die Maultaschen sind eine Spezialität.
    • Gasthaus Faust -> für das gewisse Extra an Gastronomie. Wechselnde Speisekarte.
    • Zum Scheffelhof - Maulbronn -> reichhaltige Auswahl an Fleisch, aber auch vegetarisch. Solides Plus.
    • Reinhards Alte Feuerwache -> perfekt für 'Kaffee & Kuchen'
    • Clubhaus 1920 -> nichts, keine Sportkantine, aber gutes Essen. Unter anderem waren die Nudeln mit Pilzen genießbar.

Eine besondere Erwähnung für Hofladen Luisenhof. Sowohl an unserem dritten als auch an unserem vierten Tag haben wir hier Halt gemacht. Am dritten Tag kamen wir nach Ladenschluss an und bekamen eine "Tüte zum Mitnehmen" mit köstlichem frischem Obst und einem Saft für den Weg. Am nächsten Morgen kehrten wir auf Kaffee und Kuchen zurück, was sehr angenehm war. Super freundlich und wirklich empfehlenswert für einen Zwischenstopp!

Schottern im Kraichgau-Stromberg - Schotterrouten

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