Planen Sie einen Radurlaub im Wallis - Wallis? Und sind Sie in der Gegend von Martigny oder in Crans-Montana? Dann ist die Besteigung des Col du Sanetsch fast ein Muss. Lokale Legende Alain Rumpfdie gleich um die Ecke in der Waadtländer Alpen Leben, bezeichnete diesen Steig einmal als das versteckte Juwel der Schweiz. Nicht zu Unrecht, wie wir später erfahren werden. Mit unserer Reisegruppe besteigen wir den Col du Sanetsch von Pont de la Morge aus. Diese Variante ist die schwierigste der beiden Varianten. Es handelt sich um einen 25,9 km langen Anstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von fast sieben Prozent. Unterwegs treffen Sie auf einen Ausreißer von 14,5%. Da muss man schon etwas schlucken.
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Die Reben weichen den Steinen
Der eigentliche Anstieg beginnt im Tal, wo man zunächst durch die Weinberge fährt. Man hat wunderschöne Ausblicke über das Tal und denkt für einen Moment: Wo fahren wir eigentlich hin? Die Aussichten werden immer besser. Die Vegetation verschwindet langsam, denn wir steigen auf über 2200 Meter! Auch die Unregelmäßigkeit des Anstiegs macht sich bemerkbar. Trotzdem halten wir den Schwung aufrecht, denn es soll bald regnen. Die helle Sonne im Tal verschwindet sehr schnell hinter dunklen Wolken. Auch das gehört zum Radfahren in den Alpen. Als wir durch einen Tunnel fahren, warnen uns entgegenkommende Radfahrer vor schlechtem Wetter auf dem Gipfel.



Auf geht's
Doch nichts hält uns auf, und wir kommen immer weiter voran, halten auf dem Gipfel an, um Fotos zu machen. Die Aussicht ist atemberaubend, die Temperatur ist schnell von 25 Grad im Tal auf knapp 10 Grad auf dem Gipfel gesunken. Beim Abstieg zum Stausee am Ende des Aufstiegs droht uns die Natur einen dicken nassen Anzug zu verpassen. Gerade noch rechtzeitig finden wir Unterschlupf in der Hütte, die wie für uns gemacht zu sein scheint. Wir wärmen uns am Kamin und bei einigen lokalen Spezialitäten verschwindet der Regen wie Schnee in der Sonne. In dieser 'Auberge du Sanetsch' bietet hochwertige Gerichte und ist Teil des Ta Cave Crowdfunding Konzept, das anscheinend mit hoher Qualität gleichzusetzen ist.
Über die Region
Die Region um Martigny ist die schönste Wallis. Vom Ausgangspunkt Martigny aus liegen Ihnen die Alpen zu Füßen und mit dem bereits erwähnten Col de la Forclaz (1528), dem Col de Sanetsch (2252 m) und dem Aufstieg zum Emosson (1967 m) werden Sie einige Tage lang beschäftigt sein. Der angrenzende 'Region Dents du Midi' ist besonders schön. Dieser Teil des Wallis hat eine Menge Höhenmeter zu bieten.
Nicht nur, dass 45 der 82 "4000er" im Kanton liegen, sondern die Tatsache, dass man vom Tal aus in drei Richtungen fahren kann (Richtung Frankreich (südliche Richtung) sowie nach Norden und Nordosten), schafft weitere Möglichkeiten. Der Col du Großer Sankt Bernhardiner ist einer der schönsten und längsten Anstiege, mit fast 42 km und einem Durchschnitt von 4,8%. Nur auf den letzten fünf bis sechs Kilometern werden Prozentsätze über 7% erreicht. Mit dem (kleinen) Forclaz als Aufwärmrunde ist dies ein anspruchsvoller Tag auf dem Rad.