In der Nähe von Parike, dem Dorf, in dem die Hotel Flandrien ist eigentlich nichts. Es gibt keine bekannte Touristenattraktion. Keine Autobahn verläuft in der Nähe, ein Flughafen ist weit entfernt, geschweige denn eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Für Rennfans, die im Kielwasser der Flandern-Rundfahrt fahren wollen, ist dies das Walhalla. Überall, wo man geht oder steht, atmet dieser Teil Flanderns das Rennen. Nur acht Kilometer mit dem Fahrrad und Sie sind auf dem Gipfel von De Muur. Heiliger Boden. A kleine Aufklärungsarbeit zu Beginn des Wochenendes zeigte dies.

Auch die Organisatoren der Flandern-Rundfahrt tragen dem Rechnung. In Oudenaarde, in der Nähe des schönen Rathauses, finden Sie das Zentrum der Ronde. Ein kleiner Wallfahrtsort. Hier können Sie spüren, wie das Herz des Rennens schlug. Mit Erinnerungsstücken an dieses Radsportdenkmal, mit von großen Namen wie Hennie Kuiper, Johan Museeuw, Paolo Bettini, Tom Boonen, aber auch Marianne Vos signierten Sitzen. Wer den Göttern auf dem Rad eine Weile nahe sein will, ist hier genau richtig.

Rote Schleife der Runde

Um sich auf die Spuren der Ronde zu begeben, kann man mehrere Schleifen wählen, die alle über geheiligten Boden führen. Wie ein echter Flandrien und Möchtegern-Profi muss man das Rennen atmen. Wir verbringen den Samstag dieses Wochenendes auf der roten Schleife. 112 Kilometer lang und auf dem Weg dorthin fahren wir unter anderem über den Bosberg, die Berendries, den Foreest und den Eikenberg, die zur Schleife der Ronde gehören. Von schmalen Pfaden bis zu breiten Straßen. Von kurzen, knackigen Anstiegen bis hin zum Hüpfen über das Kopfsteinpflaster auf der Mauer und dem Bosberg. Alles in allem ist es eine schöne, aber monströse Strecke.

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Starke Geschichten

Wenn man Bernard Moerman mit seinem schönen flämischen Akzent sprechen hört, würde man nicht vermuten, dass er viele Jahre lang eine wichtige Rolle im Rennzirkus gespielt hat. Mit seinem Radsportzentrum half er jungen Fahrern aus dem Ausland und gab ihnen ein 'Zuhause in der Ferne'. Ein echter Charakter mit echter Liebe zum Rennsport. Voller Geschichten. Nicht nur über den Rennsport in Belgien. Sondern auch über Sponsoren im Radsport, Haarschnitte von Fahrern, die nicht ganz so gut sind. Die vielleicht lustigste Geschichte ist der Kauf des heutigen Hotelgebäudes. Als der Miteigentümer Jamie den Hof betritt und ausruft: "Oh, sehen Sie sich diese Kopfsteinpflaster an", gelingt es dem Immobilienmakler, dieses Kaufsignal subtil aufzugreifen: "Das können wir auch asphaltieren".

Bergauf - bergab

In diesem Teil Flanderns gibt es wirklich keine flachen Meter. Wir verlassen Parike in Richtung Geraardsbergen, auf breiten Straßen und es geht auf und ab. Durch die engen Straßen von Geraardsbergen geht es in Richtung Mauer. Heiliger Boden für den Radsportfan. Heiliger Boden, eigentlich für alle. Dann geht es in Richtung des berühmten Bosbergs. Ein Kopfsteinpflasteranstieg, der seinesgleichen sucht. In diesem Teil von Pajottenland können Sie 1400 Meter genießen. An diesem Anstieg hat sich Flandrien Edwig van Hooydonck in die Weltspitze eingereiht. Wir fühlen uns heute ein wenig schwächer, aber es ist immer noch ein magisches Stück Flandern.

Über die Haaghoek bei 'Horrorbeke' hüpfen

Wir durchqueren das flämische Land und folgen dem Fluss. Das Wasser schlängelt sich hier durch die schöne Umgebung. Ein paar Sportfischer stören die Ruhe, die hier herrscht. Nur das Rauschen der Gruppe und das Klappern einer einzelnen Nabe. Ein Vergnügen. Nach Kurven und Kehren hüpfen wir über den Haaghoek. Hier spürt man die Strecke in jeder Faser. Im wörtlichen und übertragenen Sinne. Mit der Unterstützung des Peugeot Teamautos, das man eher hört als sieht, träumt man von vergangenen Zeiten.

Kaffee mit Matt-Kuchen

In Oudenaarde flitzen die echten Profis vorbei. Sie drehen eine Erkundungsrunde. Auch wir wagen eine Runde, aber durch das schöne Das Zentrum der Runde. Natürlich mit Kaffee und einer lokalen Delikatesse: der Mattentaart. Dies ist ein geschützter Name, genau wie Parmiggiano und Champagner. Der echte Mattentaart kommt aus Geraardsbergen.

Je mehr Kilometer man allein auf der roten Schleife der Ronde zurücklegt, desto mehr Respekt bekommt man vor den Profis, Männern wie Frauen. Denn Sie müssen einfach 200 km und mehr über schmale Kopfsteinpflaster hüpfen. Bergauf, bergab. Wenden, immer wieder wenden. Wetter und Wind. Mit dem Achterberg, dem Onderbossenaar, den Berendries, dem Valkenberg, dem Steenberg und was weiß ich noch alles, werden Sie alle Hände voll zu tun haben.

Wie Gott in Flandern

Ein Wochenende in den flämischen Hügeln ist etwas Besonderes. Vor allem, wenn man all diese Hügel überlebt hat, denn so ist es für viele. Überleben. Es entstehen Freundschaften, gute Gespräche. Geschichten für zu Hause, für Jahre danach. Das geht nicht ohne ein schönes Zuhause. Ein Zuhause fern der Heimat. Mit dem Hotel Flandrien verlieben wir uns Hals über Kopf.

Route Red Loop Tour of Flanders

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