Die Flandern-Rundfahrt ist heute ein Synonym für das Duo Oude Kwaremont und Paterberg. Früher fiel die Entscheidung auf "De Muur", aber mit den Anpassungen der Strecke reicht die linke Direktheit des Kwaremont und die harte Rechte des Paterbergs für viele aus, um danach acht Zähler zu holen. Ein brillantes Duo. Umgangssprachlich heißt es auch 'The Kwaremont' und 'The Pater'. Die klassische Anfahrt über die Paddestraat, nach der man rechts auf den 2,2 Kilometer langen Kwaremont abbiegt. Während der Satz Hier ist es drei bis vier Reihen dick. Die VIPs haben die beste Aussicht, denn von den verschiedenen Zelten aus können sie sehen, wie die Fahrer den Kwaremont bezwingen, und in der Ferne können sie auch den Pater bergauf sehen. Bei klarem Wetter ein besonders schöner Anblick. Hier schlägt das Herz der Ronde.

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Wunderbarer Anlauf

Wer mit dem Rad in Flandern unterwegs ist und dieses wunderbare Ronde-Duo erleben möchte, kann auf verschiedene Weise auf seine Kosten kommen. Für die verschiedenen Schleifen ab dem Zentrum der Ronde in Oudenaarde alle packen die besten Anstiege. Die blaue Schleife hat mindestens die beiden in der Route genannten Anstiege. Wie wir selbst dorthin gekommen sind? Das ist eine Geschichte für sich.

Kaltstart

Während in den letzten Tagen die Sonne strahlte, werden wir am Sonntag mit einem kühlen Empfang überrascht. Ein geheimnisvoller Nebel hängt über den flämischen Feldern. Arm- und Beinlinge werden aus der Tasche geholt. Hier und da entdecke ich sogar lange Hosen. Heimlich blase ich selbst eine Wolke. Die Luft ist kalt. Viel kälter als in den Tagen zuvor. Trotzdem lasse ich die Stulpen selbst in der Tasche. Die Sonne wird bald durchkommen", ermuntere ich mich selbst. Das heutige Menü ist etwas leichter als am Vortag. Kanarieberg, Oude Kwaremont, Paterberg und (wieder) der Taaienberg. Es könnte auch weniger sein. Nach Meinung einiger gibt es dazwischen noch einige 'nicht erwähnenswerte' Hügel. Es ist nur das, was man als nicht erwähnenswert bezeichnet.

Von der Abfahrt direkt nach oben

In Begleitung biegen wir wieder in den schönen Innenhof des Hotel Flandrien aus. Dann geht es nur noch zur Kirche, links, rechts und schon geht's hoch. Zum Aufwärmen habe ich selbst die Führung übernommen, zusammen mit Neal. Wir sind heute in der Lang-Kurz-Abteilung und da ist ein bisschen Tempo erwünscht. Trotzdem verdaut mein Körper den Kaltstart noch nicht so gut. Im Herzen der Ronde schlägt mein eigenes Herz ein wenig zu laut für die morgendliche Zeit. Die Erkältung ist aber gleich wieder weg, denn die Anstrengung wärmt meinen Körper auf.

Hopp, hopp, hopp!

Während die meisten Anstiege in dieser Region kurz und heftig sind, gibt es eine willkommene Ausnahme. Der Hoppeberg oder d'Houppe. Es sollte nicht überraschen, dass dieser Pickel nicht in Flandern liegt, sondern nur in einem Teil der Wallonischen Region, wo wir bereits zuvor bezeichnet. Dieser Anstieg ist fast zwei Kilometer lang und es gibt einige schöne Serpentinen in diesem Anstieg selbst. Mit einem Durchschnitt von 4,5% und einem Maximum von knapp über sieben ist er auch kein Wadenbeißer. Ein schöner Trainingsanstieg, bei dem man sein Können wirklich testen kann!

Wie ein Kanarienvogel

Während wir vor allem damit beschäftigt sind, uns auf den Kwaremont vorzubereiten (die Überraschung wird groß sein), haben wir noch ein paar andere, unscheinbare Hügel zu bewältigen. Der Crimont-Anstieg ist mit zwei Kilometern Länge und durchschnittlich drei Prozent eine lästige Pause. Der Kanarische Berg, der eigentlich erst seit kurzem in der Rund, ist dagegen von einem anderen Kaliber. Hier geht es 1.200 Meter steil bergauf. Beim Schild "Music Forest" auf der rechten Seite beginnt das Elend.

De Kwaremont - Af

Nachdem sich alle wieder aufgerappelt haben, schlängeln wir uns durch das flämische, neblige Land in Richtung des Fußes des Kwaremont. Zumindest wurde uns das so gesagt. Routemaster Neal hat die Kombination aus Kwaremont und Pater in das Routenprogramm aufgenommen, und der Rest ist Geschichte. Wir kommen auf einer breiten Provinzstraße an, wo wir rechts und dann links abbiegen. Man merkt schon, dass viele Leute am oberen Ende dieses Kopfsteinpflasterabschnitts keuchen. Als wir am Strava-Finish" vorbeifahren, wird es schon klar. Hier geht es 2,2 Kilometer lang schmerzhaft bergab. Im Dorf Kwaremont fällt dann wirklich der Groschen. Und das ist auch gut so: Weil das kaum jemand macht, steht man in den Listen auf Strava schnell weit oben. Denn wer fährt schon so...

Paddestraat - Kwaremont - Pater

Am Ende haben wir genug gesehen. Unten machen wir ein Foto in der Padde Street und beginnen mit dem Aufstieg. Der diensthabende Signalmann hilft uns auf den Weg zurück. Er erfüllt seine Aufgabe mit Verve. Zum Glück wissen wir jetzt, was auf uns zukommt. Mit 2200 Metern ist der Anstieg einer der längsten auf der Runde. Der Teufel steckt in ein paar Dingen:

  1. Kopfsteinpflaster: Die erste Strecke ist noch asphaltiert, aber nach einigen hundert Metern, auf dem steilsten Stück, sind die Kopfsteine so, wie es sich für Kopfsteinpflaster gehört: schief und krumm.
  2. Steilheit: Kurz vor dem Erreichen des Kopfsteinpflasters steigt die Steigung noch ein wenig mehr an, nämlich auf über 10 %. Amai. Hier ist es regnerisch. Während des Rennens kann man auch nicht schmuggeln, indem man in der Gosse fährt.
  3. Langer Durchlauf. Wenn man fast oben angekommen ist, geht der Anstieg einfach weiter. Genau wie auf dem Kopfsteinpflaster. Hier ist es nicht mehr so steil, nur noch drei bis vier Prozent, aber es tut richtig weh.

Oben angekommen, biegen wir wieder nach links über die Landstraße und ein Stück weiter wieder nach links ins Feld ab, wie es die Profis machen. Dann folgt eine recht zügige Abfahrt zum Fuße des Pater. Obwohl ich dort gerne für einen Fotostopp anhalte, nehme ich lieber mein Tempo mit. Auf der Online-Trainer-App RGT Cycling ist diese Runde ebenfalls eingebaut. Dort bin ich die Kombination Kwaremont - Pater schon mehr als einmal gefahren. Das macht keinen Spaß und an den Pater erinnere ich mich noch gut. Steil, steiler, am steilsten. Jetzt verstehe ich auch, warum man die Fahrer vom Fuße des Kwaremont so gut sehen kann. Weil sie auf dem steilsten Teil von 18% praktisch stillstehen.

Schlauch - Boonenberg

Was schön zu sehen ist: neben dem Pater hat jeder starke Geschichten oder lahme Ausreden. Der eine sagt, dass er im Finale von VDP oder WVA abreiten wird. Der andere behauptet, er habe absteigen müssen, weil einer der Fahrer vor ihm falsch abgebogen sei. Die Wahrheit wird hartnäckiger sein, aber das ist es, was so ein brutaler Anstieg mit einem Radfahrer macht. Das sorgt für tolle Geschichten. So wie die Mühe, die sich Hotelbesitzer Jamie macht, um einem wallonischen Radfahrer zu helfen, seine Kettenprobleme zu lösen. Das gesamte Tretlager wird herausgesprengt, Kette drauf, Kurbel festziehen und fertig. Absolute Klasse, denn sonst hätte der betreffende Fahrer ja ein Taxi rufen können. Ende der Übung.

Während alle dann mit viel weniger Grinta auf dem Gipfel des Taaienbergs ankommen, der sich auch im wirklichen Leben als harter Berg entpuppt, bekommt der Freund der Serie Maarten Visser Telefon. Die Nachbarin aus Nijverdal ruft an. Mit den klassischen Worten 'ja, ich bin gerade auf dem Taaienberg gefahren' wird das Gespräch zu einer Ewigkeit. Die Tatsache, dass er einen Schlauch zu brauchen scheint und dass dieser vorhanden ist, vervollständigt die Geschichte. Der 'Boonenberg' wird hiermit zum 'Bandenberg' degradiert. Immer noch ein Schlauch. Fast vergesse ich, dass wir danach auch noch die Tenbosse hinauffahren. Der Ruf des schönen Clubhauses von Flandrien ist zu laut.

Flandrien für ein Wochenende

Wo sind angeblich die Männer von den Jungen getrennt? Und was bedeutet dieser Spruch für die Damen? Ist ein Flandrien ein 'echter Mann', oder ist jeder, der eine der Schleifen von De Ronde reitet, ein echter Flandrien. Wir werden es nie wirklich wissen. Was wir wissen, ist, dass drei Tage in der Hotel Flandrien kann dieses Gefühl hervorrufen. Das Gefühl, eine Zeit lang ein Profi zu sein. Oder besser. Ein echtes Flandrien.

Route

Möchten Sie alle Routen unseres Flandrien-Wochenendes selbst fahren? Dann werfen Sie einen Blick auf unsere Komoot-Seite für die Routen von Freitag und Samstag und natürlich auch die heutige Route. Allerdings haben wir sie diesmal für Sie angepasst, damit Sie den Kwaremont nicht auch noch in der falschen Richtung befahren müssen. Das war schließlich nur einmal und nie wieder. Haben Sie auch Lust, ein Wochenende im Hotel Flandrien zu verbringen? Oder haben Sie Lust, nächstes Jahr mitzufahren? Schicken Sie eine Nachricht und wir werden Sie auf dem Laufenden halten oder Ihnen helfen, die richtigen Informationen zu bekommen.

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