Im Gegensatz zu Provinzen wie Südholland, wo man noch nach dem ersten richtigen Schotterweg sucht, ist der Osten und Norden der Niederlande reichlich mit diesen abenteuerlichen Routen ausgestattet. Bei unserem jüngsten Besuch mit Cycling Destination in GroningenAuch wir waren gefordert, eine schöne Schotterstrecke zu finden. In den Niederlanden dominiert die Achterhoek, der malerische Teil von Gelderland zwischen dem Fluss IJssel und der deutschen Grenze. In dieser Region gibt es die schönsten Schotterrouten zu entdecken. Die Entdeckerin Nynke hat dieses Gebiet bereits erkundet, und Sie finden ihren Bericht hier hier Lesen. Dieses Mal beschloss ich, auf eigene Faust auf Entdeckungsreise zu gehen. Dass es eine echte Entdeckungsreise werden würde, konnte ich vorher nicht ahnen. Neugierig auf meine Erfahrungen? Erfahren Sie alles darüber in meinem neuesten Artikel: "Schotterwege in Gelderland: Erkundung der Strade Bianche Achterhoek!"
Text und Fotos: Sander Kolsloot
Hengelo -> Gelderland
Vor etwa 25 Jahren spielte ich einmal ein Jugendturnier mit einer Gruppe von jungen Leuten. Einer von ihnen kam aus Hengelo, Gelderland. Es wurde ausdrücklich erwähnt. Dass es sich nicht um das 'große' Hengelo handelte, sondern um ein etwas weniger bekanntes Dorf, in der Achterhoek. Auch da musste ich eine Weile suchen, um den Ort wiederzufinden. Etwas oberhalb von Zelhem, in der Gemeinde Bronckhorst, befindet sich die kleinste Stadt der Niederlande. Bronckhorst mit dem gleichen Namen hat gerade einmal 90 Einwohner. Nein, Giovanni ist nicht einer von ihnen. Dies ist das sprichwörtliche Tor zum Schotterhimmel, der liebevoll 'Strade Bianche Achterhoek' genannt wird. Ein guter Himmel hat mehrere Pforten, und es gibt bestimmt auch eine Hintertür. Heute wähle ich den Eingang über Hengelo.
Lange weiße Streifen
Der Kosename für diese Schotterroute in Gelderland, Strade Bianche Achterhoek, kommt nicht von ungefähr. Der Beginn der Strecke führt noch über Asphalt und ein paar hundert Meter durch das inspirierende Industriegebiet von Hengelo. Schon bald danach geht es in die Felder. In Utrecht kennen wir schöne Schotterwege (Sie können königliche Zählung rund um Soestdijk), aber dies ist ein Hauch von frischer Luft. Lange weiße Streifen, ohne Haus, Mensch oder Tier in Sicht. Das reicht von Streifen im Wald bis zu den charakteristischen Wirtschaftswegen. Straßen, die hier noch nicht asphaltiert sind, weil die Yuppie-Bewohner sie brauchen. Was auch immer man Ihnen sagt: Es stimmt. Es ist traumhaft schön hier. Oder ist das wieder Twents?
Coulissenlandschaft
Wenn Sie nach landschaftlich reizvollen Schotter- und Straßenradwegen suchen, werden Sie viel über die charakteristische Kulissenlandschaft lesen. Für die Krabbler unter uns ist dies eine, die man sich merken sollte. Für die Schotterliebhaber: Sie haben schöne Wege, die von Bäumen in vielen Reihen gekennzeichnet sind. Es gibt atemberaubende Bilder und vor allem bietet es Schutz vor der Sonne an den heißesten Tagen. Trotzdem würde ich empfehlen, früh am Tag loszugehen. Hier wird es nie so voll wie in den nordholländischen Dünen an einem Sonntagnachmittag, aber die Ruhe und Weite an einem Samstagmorgen ist bizarr. Natürlich nur mit einer Fernsichtbrille.
Ruurlo
Die heutige Route führt Sie am vielseitigen Ruurlo vorbei. Ein Halt an der schönen Burg ist eigentlich ein Muss. Nicht nur wegen der Schönheit dieses Anwesens, sondern auch wegen der MTB-/Schotterroute, die ziemlich dicht daran vorbeiführt. Sie bietet eine besonders schöne 'Kulisse' für Fotos. Von dort aus geht es weiter in die Wälder und Felder. Es gibt Abwechslung zwischen asphaltierten und nicht asphaltierten Wegen. Nach Ruurlo müssen Sie eine etwas längere Strecke auf der Straße zurücklegen. Die Chance, in den Niederlanden auf 100% Schotter zu fahren, ist gleich Null. Es gibt ein paar nette 'Abzweigungen' auf der Strecke. Dass man irgendwo steht und denkt, soll ich hier wirklich links abbiegen? Der Weg entlang des Grabens ist ein bisschen schmal und weiter hinten gibt es einen Graben, aber eigentlich keinen Weg. Tja, das ist eben der Reiz des Entdeckerdaseins.
Über den Tellerrand hinaus
Die schöne Schotterstraße in der Achterhoek geht weiter und immer öfter sehe ich das Schild 'Sie befinden sich auf Privatgrund'. Trotzdem nett, dass die Grundbesitzer und Adeligen ihre schönen Hinterhöfe für uns öffnen. Meistens findet man hier harten Schotter, aber manchmal stößt man auch auf einen Feldweg. Dann gibt es ein paar Extra-Stolperstellen, aber auch die sind schnell überwunden. Was bleibt, ist vor allem: Genuss. Kurz nach der Hälfte der Strecke werde ich übermütig. Auf einer Strecke, die auf Komoot als 'schöner Schotterweg' gekennzeichnet ist, geht es schief. Ich schätze eine Kurve falsch ein und rutsche hart ab. Das Ergebnis? Eine tiefe Schürfwunde am Knie, eine aufgeschürfte Schulter, ein paar Prellungen und vor allem gebrochene Moral. Ich flicke mich zusammen, richte meinen Schalthebel und sprühe die Wunden sauber. Das wird weh tun.
Helga vom Fußball
Die Entscheidung ist schnell getroffen. Mehr Schotter bedeutet mehr Staub und der setzt sich in den Wunden fest. Schnell nach Hause auf geraden Asphaltstraßen ist die Alternative. Etwa 10 Kilometer vor dem Ziel komme ich am örtlichen Fußballverein in Zelhem vorbei. Ich sehe viele Leute und in meinen Gedanken ist immer noch (wieder diese Jugendturniere): dann ist auch ein Ersthelfer anwesend. Ich stelle das Fahrrad vor der Kantine ab und lasse mir von Helga helfen. Eine resolute Dame, die mich kurz abtastet und schnell sagt: "Das wird schon wieder". Die Wunde wird ordentlich desinfiziert, bandagiert und mit ein paar hausgemachten Tipps ist sie versorgt. Die Mädchen, die darauf warten, verbunden zu werden, sehen ein bisschen bedrohlich aus. Anscheinend habe ich eine große Kriegsverletzung. Na ja, das gehört zum Job.
Nach der Fahrt
Obwohl meine Fahrt also durch den Sturz etwas verkürzt wurde, bin ich auf dem letzten Stück auch noch schöne Schotterwege gefahren. Es ist wirklich schön hier und wie gesagt: man begegnet kaum jemandem. Fast keine Autos, keine anderen Radfahrer, nicht einmal E-Bike-Pärchen, die auf den schmalen Radwegen breit fahren. Ich kann die Anzahl der Begegnungen und kurzen "Hallo"-Momente an zwei Händen abzählen. Ich denke, das ist ein Pluspunkt.
Schotterstraße in Gelderland: Strade Bianche Achterhoek
Haben Sie auch Lust, diese Route zu erkunden? Die Komoot-Datei finden Sie unten. Wenn Sie auf der Suche nach weiteren Inspirationen für schöne Routen in der Achterhoek sind, schauen Sie doch mal auf der Website von Achterhoek im Freien. Hier finden Sie eine Reihe von abwechslungsreichen Routen, die hauptsächlich in Lochem und rund um Zeddam beginnen. Ob Sie nun an Schotter- oder Rennabenteuern interessiert sind, es ist für jeden etwas dabei. Trotz meines Sturzes kann ich ehrlich sagen, dass ich die Erfahrung genossen habe!