Paris-Roubaix des Seeländischen Landes - Schotterstrecke in Seeländisch-Flandern

Weites Ackerland. Manchmal leicht abfallend. Bäuerliche Straßen, mit oder ohne Kopfsteinpflaster. Paris-Roubaix zieht die Fantasie vieler Radsportfans in seinen Bann. Die "Hölle des Nordens", wie dieses Rennen liebevoll genannt wird, ist nicht jedermanns Sache. Trotzdem spricht man gerne von diesem Rennen. Der gemeinsame Nenner bei diesen Erwähnungen? Kopfsteinpflasterabschnitte. Denn das charakterisiert die 260 Kilometer lange Strecke von der Hauptstadt Paris in die verfallene Industriestadt Roubaix. Auch in Zeeland und vor allem in West Zeeuws-Vlaanderen kann man das 'lästige' Kopfsteinpflaster aus nächster Nähe kennen lernen. Während unseres Abenteuers in West-Zeeuws-Vlaanderen durften wir eine schöne Route mit 4,9 Kilometern Kopfsteinpflaster zusammenstellen! Der Titel? Paris-Roubaix auf dem Lande in Zeeland. Genießen Sie es?

Wetter und Wind

Obwohl die wahre Hölle des Nordens nicht mit unserer freundlichen Schotterstrecke in Zeeland vergleichbar ist, ist sie an dem Tag, an dem wir sie befahren, eine ziemliche Tortur. Der Wind hat freie Bahn und die herannahenden, bedrohlichen Wolken verheißen nichts Gutes. Als wir uns in IJzendijke treffen, wo wir auf unserer "Pionierroute Zeeuws-Vlaanderen' auch durchgehen, steht die Mühle still. Denn bei diesem Wind kann sie sich nicht drehen. Nur wenige Menschen wie wir haben ihre Radschuhe angezogen, um über 80 Kilometer den Naturelementen zu trotzen. Na ja, vielleicht passt es ja perfekt zu dieser Strecke. Denn die Hölle ist nichts ohne die Hölle.

Zuerst nach Osten

Die Route führt in Richtung Biervliet und Braakman. An der Braakman, wo wir ein paar Tage zuvor schon gefahren sind, ist es noch matschiger als am Tag zuvor. Es ist ein ziemliches Durchpflügen durch den Schlamm, aber das macht es zu einer epischen Fahrt. Zu diesem Zeitpunkt sind wir bereits durch Biervliet gefahren, wo das ehemalige Rathaus ein schöner Ort für ein Foto ist. Vom Braakman geht es direkt auf das erste Kopfsteinpflaster. Glauben Sie mir, das sind keine 5-Sterne-Strecken wie in Mons-en-Pévèle, wo die Kopfsteinpflaster wirklich aussehen, als seien sie wahllos aus einem Flugzeug abgeworfen worden. Diese kopfsteingepflasterten Gassen sind relativ dicht gebaut. Die Traktoren, die über sie fahren, haben noch keine tiefen Schlaglöcher verursacht. Mit dem richtigen Reifendruck (auf einem Schotterfahrrad wie dem unseren kein Problem) hat man hier nur etwas vom Aufprall der Steine. Das verspricht eine Menge Schönheit!

Mehr Kopfsteinpflaster

Auf den ersten gepflasterten Abschnitt folgt sofort ein sehr langes Stück ungepflasterte Straße. Wunderschön eingebettet in einen Deich. Hier ist der Schotter eigentlich eine Art schwarzer Stein. Er rollt aber schön auf dem schönen Karrenweg. Der Wind bläst uns hier ganz schön ins Gesicht, aber hey, das nehmen wir gerne in Kauf. Nach diesem langen Stück Schotter erwartet uns der zweite Kopfsteinpflasterabschnitt des Tages. Auch hier ist es schön eng und vermittelt das Paris-Roubaix-Gefühl, nach dem viele suchen. Mit einem guten Schotterrad ist auch dies kein Problem.

Betrug an südlichen Nachbarn

Wie unsere Route Einschottern von Grenzflächen zieht es uns ein wenig nach Belgien. Wir fahren eine Variante über die Bäche und nehmen auch hier einen schönen und langen Kopfsteinpflasterabschnitt auf. Während wir radeln, bläst der Wind ganz schön. Die Freileitungen in Belgien wehen mit dem Wind. Notiz an uns selbst: Das nächste Mal kommen wir mit weniger Wind zurück. Andererseits gehört das natürlich auch ein bisschen dazu. Genau wie die etwas weniger schön gepflasterten Kopfsteinpflasterwege unserer südlichen Nachbarn, auf die wir bei unserem zweiten Kopfsteinpflasterabschnitt am Boerenkreek stoßen. Das wäre bei Paris-Roubaix definitiv 3 Sterne wert. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Aber wie gesagt: unsere Räder kommen damit gut zurecht.

Aardenburg wieder zurück

Am Grenzübergang zu Sint-Laureins überqueren wir wieder die Grenze und werden über Nebenwege durch Eede geführt. Hier waren wir natürlich schon bei Restaurant de Grensaber hier gibt es auch leckeren Wein und Spargel. In unseren Tipps finden Sie die spezifischen Adressen, die Sie auf keinen Fall verpassen sollten. Von hier aus geht es in Richtung Aardenburg und zurück nach IJzendijke, eine schöne, raue Strecke. Sie fahren durch die Felder, wo lange Wirtschaftswege zum Fahren einladen. Hier werden Sie fündig, wenn Sie nach einer coolen Schotterstrecke suchen. Wir haben vollen Gegenwind. Die Fahrt wird hart. Aber das ist doch genau das, was Sie wollen, oder? Paris-Roubaix in der Sonne, das ist für alle. Regen und Wind, das ist etwas für die echten Kopfsteinpflaster-Liebhaber.

Ausblenden

Obwohl wir also nicht gegen Regen sind, wird es irgendwann sehr heftig. Wir beschließen, im Begleitfahrzeug, das wir für diese Reise mitgebracht haben, Schutz zu suchen. Das ist auch wirklich nötig. Es schüttet in Strömen. Wettervorhersage checken und abwarten ist die Devise. Denn klatschnass weiterfahren ist zu viel des Guten. Doch wir haben Glück. Der Regen lässt nach und schließlich können wir weiterfahren. So können wir die letzte Strecke bewältigen. Nach 80 Kilometern Pustefahrt sind wir bereit für ein gutes Essen.

Tipps entlang der Strecke:

Die Paris-Roubaix-Route von Zeeuwse Land

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