Auf die Frage nach der Lieblingsrunde der Radfahrer ist die Sella Ronda ist wahrscheinlich eine der am häufigsten gehörten Antworten. Und das nicht ohne Grund. Die magistralen Ausblicke auf die Felsformationen der Dolomiten, das köstliche Essen entlang der Strecke und die oft sonnenverwöhnten Tage machen diese Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ella ist diese Runde in diesem Sommer auf der Straße und mit dem MTB gefahren und hat sich in sie verliebt. In ihrer Begeisterung weinte sie: "Ich möchte diese Strecke auch fahren. Aber nicht nur das, ich will sie auch im Winter fahren. Und so geschah es!
Wintersport mit dem Fahrrad
Anstelle unseres normalen Winterurlaubs in der Sonne wurde es diesmal also ein traditioneller Wintersporturlaub. Skifahren stand an erster Stelle, was mit meiner begrenzten Skierfahrung (ein paar Tage vor ein paar Jahren) noch eine ziemliche Herausforderung war. Glücklicherweise waren meine Skikenntnisse nach einem Zwischenstopp in Österreich gerade gut genug, um an unserem ersten Tag in den Dolomiten bequem die Sella-Runde zu fahren. Übrigens, auch sehr empfehlenswert!
Während wir das Auto packen, schauen uns die Nachbarn komisch an. Denn warum um alles in der Welt sollte man Skier und Fahrräder einpacken? Selbst als wir beim Frühstück in unserem B&B erwähnten, dass wir die Hin- und Rückfahrt mit dem Fahrrad machen würden, erklärten sie uns für verrückt. Vielleicht zu Recht, denn während unseres Aufenthalts war es die ersten Tage sehr kalt! Unseren letzten Tag in den Dolomiten habe ich nach einem Blick auf die Wetter-App eingekreist: strahlender Sonnenschein und, nicht ganz unwichtig, Temperaturen über 0!
Testfahrt in Österreich
Am Vorabend packen wir unseren Rucksack mit zusätzlichen Handschuhen und einer Jacke. In Österreich haben wir testweise auch die Jaufenpas hinaufgeradelt und sind zu dem Schluss gekommen, dass es kein Problem ist, hinaufzufahren, aber wenn man hinunterfährt, muss man wirklich viel mehr Kleidung für die Abfahrt mitnehmen. Gegen 10 Uhr verließen wir Canazei, fuhren zunächst ein Stück weiter hinauf und bogen dann nach rechts in Richtung Pordoi ab. Die Aussicht ist in der anderen Richtung noch besser, aber so haben wir die meiste Sonne und damit Wärme auf der Strecke!
Das Radfahren in dieser Gegend im Winter ist manchmal ein bisschen surreal. Man passiert mehrere belebte Pisten und auch Seilbahnen kreuzen die Straße. Meiner Meinung nach geht es nicht nur den Radfahrern so, denn ich werde unterwegs mehr denn je von vorbeifahrenden Autos oder Menschen in Liften darauf hingewiesen oder gefilmt. Wir begegnen auch keinen anderen Radfahrern, aber das ist auch der große Vorteil, wenn man diese beliebte Runde im Winter fährt. Die vielen Motorräder, Radfahrer und Autos sind dann nirgends zu sehen und man begegnet wenig anderem Verkehr.
Auf dem Gipfel des Pordoi
Auf dem Gipfel des Pordoi halten wir kurz an, um die zusätzlichen Handschuhe und die Jacke anzuziehen, und steigen dann zum Beginn des Campolongo ab. Hier ziehen wir die zusätzlichen Kleidungsstücke schnell wieder aus, denn durch die Wärme der Sonne kann man sogar den Himmel über der Straße sehen. Die Anstiege absolviere ich den Rest der Strecke im Unterhemd, aber beim Abstieg kommt die Winterjacke noch dran. Aber kalt ist mir an diesem Tag nie. Die Temperaturen um den Gefrierpunkt und die Sonne sorgen für einen schönen Tag.
Halt auf der Gardena
Inzwischen sind wir in Gröden angekommen und halten an einem Geschäft. Die Dame hinter dem Tresen sagt fröhlich, dass dort gestern auch Radfahrer waren! Na ja, Einheimische, aber so sind wir nicht die Einzigen. Die Bedingungen sind also wirklich perfekt für die heutige Fahrt. Der einzige Nachteil der etwas wärmeren Temperaturen ist der Schneematsch, der später am Tag auf die Straße kommt. Dadurch muss man in den Kurven ein bisschen aufpassen, aber da der Asphalt auch warm ist, friert er zum Glück nicht zu. Mit einer etwas gemäßigten Geschwindigkeit in der Abfahrt und gutem Blick nach vorn kommt man gut runter. Die Straßen sind ansonsten völlig sauber, die Pässe sind wichtige Verbindungen zwischen den Dörfern und werden daher gut gefegt.
Nach einigen Stunden erreichen wir wieder die Kreuzung, wo wir in Richtung Canazei abbiegen. Diese Rundfahrt ist auch im Winter sehr empfehlenswert und ein besonderes Erlebnis. Die Skiszenen, die Schneewände neben der Straße und der ruhige Verkehr machen sie zu einem ganz anderen Erlebnis als im Sommer.
Tipps für die Sella Ronda im Winter
Wenn Sie das auch tun wollen, habe ich einige Tipps für Sie:
- Erstens sollten Sie wegen des Schneematsches eine gute mobile Waschanlage mitnehmen, denn in den Bergen wird gerne mit Streusalz gearbeitet.
- Vergewissern Sie sich auch, dass Sie einen Rucksack mit genügend Kleidung dabei haben. Ziehen Sie sich in mehreren Schichten an, denn beim Aufstieg wollen Sie nicht zu sehr schwitzen, damit Ihnen beim Abstieg durch die Feuchtigkeit nicht kalt wird.
- Denken Sie an Pannen auf dem Weg, dafür ist auch eine zusätzliche Jacke praktisch, damit Sie nicht zu schnell auskühlen.
- Und schließlich: Genießen! Radfahren in den Bergen im Winter ist ein tolles Erlebnis, das Sie nicht so schnell vergessen werden!
Mehr über die Sella Ronda und ihre Umgebung erfahren Sie hier: https://www.suedtirol.info/nl/nl/belevenissen-en-evenementen/sportieve-activiteiten/fietsen-en-mountainbiken
Im Sommer kann man hier oben auch autofrei fahren, dann kann man auf der Sella Ronda Bike Day gehenim Jahr 2025 am 7. Juni und 13. September.
Alternativ dazu kann die Dolomiten Bike Day: Diese ist am 21. Juni 2025. Dann können Sie autofrei auf dem Falzarego, Valparola und Campolongo fahren. Wunderbar!
Weitere Informationen zum Radfahren in den Dolomiten finden Sie auf unserer Sonderseite Dolomiten.
2 Antworten
Ich plane, nächstes Jahr im Februar die Sella Ronda zu fahren, während der Rest der Familie Ski fährt. Ich habe ein bisschen gezögert, aber jetzt weiß ich, dass es möglich ist. Ich fahre seit zehn Jahren zum Skifahren dorthin, weiß also, dass die Straßen offen sind, aber trotzdem... eine Erfahrung aus erster Hand macht mich zuversichtlicher, dass es möglich ist.
Danke! klingt wie ein Plan