Jeder möchte ihn im Radurlaub benutzen: den Besenwagen oder Besenwagen. Im Radsport-Peloton ist er ein fester Begriff. Als Letzter der Gruppe fährt der Besenwagen hinterher. Im Französischen wird er sehr schön 'Voiture Balai' genannt. Bei der Tour de France fährt dieses Fahrzeug tatsächlich mit einem altmodischen Besen daran. Lustigerweise fährt auch ein echter Besenwagen hinterher, um den Dreck ein wenig zu beseitigen.

Im Radsport verwenden viele den Begriff "Bromwagon" für ihr Unternehmen. Der bekannteste in den Niederlanden ist Robert Gesink, der sein Kaffeewagen 'Broomwagon' (Besenwagen) Erwähnungen. Außerhalb der Niederlande ist Stefano Nucera wahrscheinlich am bekanntesten. Sein Podcast Der Besenwagen wird viel gehört und er hat oft interessante Gäste. Was noch mehr Spaß macht: Stefano ist so etwas wie ein Fahrradnomade, der sich fast alle 3 Jahre an einem neuen Ort niederzulassen scheint. Ursprünglich kommt er aus Kalabrien, der Nase des italienischen Stiefels. Mit Zwischenstopps in der Emilia Romagna, Rom, Berlin und jetzt Zürich hat er eine Fülle von Radfahrergeschichten. Wir haben uns die Zeit genommen, uns mit ihm zusammenzusetzen und ihm ein paar coole Tipps zu entlocken. Teil 1: Besenwagen-Reportage: Swissneyland. Mit coolen Tipps zum Radfahren in der Schweiz.

Radfahren ist Leben

Stefano steht zwischen Kartons, als wir mit ihm sprechen. Er ist nicht nur gerade umgezogen, sondern wird auch Vater. Aufregende Dinge, wie er es selbst nennt, aber deshalb auch eine hektische Zeit. Trotzdem hat er Zeit für ein ausführliches Gespräch, denn auch das ist sein Markenzeichen. Wie er selbst sagt: "Ich bin wirklich ein Natterer. Was ich mag: neue Leute kennen lernen und gute Gespräche führen. Es ist so cool, neue Leute kennenzulernen.

Es gibt also drei Dinge in seinem Leben (der Radsport ist das übergreifende Ganze), die wichtig sind:

  1. Mit den Menschen reden, um Inklusion zu fördern
  2. Nachhaltiges Leben: Stefano sucht nach Möglichkeiten, die Natur und die Menschen so wenig wie möglich zu belasten.
  3. Auf der Suche nach Abenteuern: Ich bin ein Macher und habe keine Angst davor, neue Dinge zu entdecken.

Das Fahrrad als zufällige Konstante

Die Geschichte, wie Stefano dem Radsport verfallen ist, ist ganz anders, als man vielleicht erwartet. Die Italiener scheinen fast alle verrückt nach dem Radsport zu sein. Ich hatte auch erwartet, dass er schon in jungen Jahren von großen Namen wie Pantani, Bugno, Chiapucci und anderen vergöttert wurde. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Nach seinem Master-Abschluss wurde er von einem Freund gefragt, ob er ihn auf einer Fahrradtour nach Albanien. Unter Berücksichtigung von Punkt 3 seiner Lebensideale sagte er sofort "ja". Ein Problem: Er hatte kein Fahrrad! Das ließ sich arrangieren, es war eine absolute Herausforderung, aber seither ist das Fahrrad eine lässige Konstante.

Es geht um die Menschen

Wie bereits zu Beginn unseres Gesprächs deutlich wurde: Stefano denkt tatsächlich, dass die Menschen wichtiger sind als die Umwelt selbst. Für uns ist das natürlich eine eigene Sache, die man aufschreiben muss, aber irgendwo stimmt es schon. Jede Umgebung wird besser, wenn man sie mit Freunden fährt. Abgesehen davon: Die Aussicht auf eine schöne Almwiese ist in unseren Augen noch ein bisschen verrückter als eine Fahrt auf den Deichen und Straßen von Flevoland.

Schotter ist eine Haltung

Dass Stefano in der Schotterszene gelandet ist, ist fast ein doppelter Schlag. In seinen Worten: Es ist eine Einstellung (oder eher ein Lebensstil). Von der Einstellung her ist Schotter viel entspannter als die Rennradwelt. Dort geht es schnell um Watt, das schnellste Rad und noch mehr davon. Schotter passt da besser. Stefano sagt selbst: Ich will einfach nur draußen sein, nahe an der Natur. Entdeckungen sind für mich eine Konstante. Es gibt immer etwas Neues zu sehen.

Swissneyland

Nach einer schönen Tournee durch Europa hat sich Stefano in Schweiz. Als wir ihn nach tollen Tipps fragen, leuchten seine Augen fast auf: "Die Schweiz ist der Wahnsinn. Man biegt um die Ecke und findet etwas Wunderbares, das man vorher noch nicht gesehen hat". Man nennt es nicht umsonst Swissneyland.

Wer die Schweizer Schönheit wirklich genießen will, hat unzählige Möglichkeiten. Was uns auffällt: Stefano verknüpft eigentlich immer schöne Umgebungen mit Events. Da kommt das "neue Leute kennenlernen" wieder ins Spiel.

Jedes Jahr mache ich selbst die berühmten drei Pässe: Nufenen, Gotthard und Furkapas. Das ist für mich ein Ritus de passage. Ich kann auch mal knapp bei Kasse sein:

  • Furkapass: Ich liebe ihn. Was für ein wahnsinniger Aufstieg
  • Nufenen: Ich hasse es. Was irgendwo schön ist, in all seiner Hässlichkeit, ist das sowjetische Gebäude auf dem Gipfel. Das Beste ist eigentlich der Abstieg nach Airolo. Dort trinkt man einen Espresso (man würde es nicht vermuten) und fährt dann weiter
  • Tremola/Gotthard: Fantastisch, aber schwierig

Am besten ist es, wenn Sie Ihr Basislager in Andermatt zu haben, im Kanton Uri. Ich wohne dort immer an einem Ort, der sehr abgelegen ist. Es ist wirklich eine Art Rückzugsort für mich. Fantastisch. Andermatt ist nicht nur ein perfektes Basecamp, sondern man kann dort auch fantastisch schottern. Wahrlich ein 'verstecktes Juwel'.

Es gibt noch mehr zu entdecken

Ein weiterer Tipp, den wir noch nicht kannten, ist eine Veranstaltung an der Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich. Stefano sagt: "Grave-Fans und Rennradfahrer können den Männern und Frauen Tribut zollen, die im Zweiten Weltkrieg versucht haben, sich gegen die deutsche Vorherrschaft zu wehren. Die Veranstaltung La Resistance ist eine Hommage. Ich liebe Veranstaltungen wie diese. Dazu gibt es eine Geschichte".

Swissneyland next level

Viele werden auch den Klausenpass kennen. Das ist ein Wahnsinnsanstieg". Ich finde, das ist wirklich ein sehr schöner Anstieg.

Ein paar weitere Perlen

Stefano fährt fort: 'Du kennst mich jetzt ziemlich gut, ich liebe Geschichten. Ich mag zum Beispiel den Pragelpass von Schwyz. Der Pragelpass verbindet zwei Kantone. Auf der einen Seite befindet sich Schwyz und auf der anderen Seite Glarners. Diese beiden liegen sich in ihrer Ausrichtung gegenüber und es scheint, dass diese Strasse deshalb in ihrer Entwicklung etwas zurückgeblieben ist. Hier wurden auch einige Schlachten geschlagen (Neutralität bedeutet nicht, dass es keine Kämpfe gab). Zum Beispiel wurden die Russen hier von Napoleon Bonaparte zurückgedrängt.

Schliesslich kann man dann über den Klöntalersee nach Glarus fahren. Das ist ein wirklich schönes Stück.

Davos

Der Bündner Kurort verfügt über eine Reihe von schönen Anstiegen, auf denen man richtig gut fahren kann. Unter anderem sind der Flüelapass und der Albulapass tatsächlich Fahrten, die man nicht verpassen sollte.

In der Fortsetzung: Teil 2!

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