In Norditalien, eingebettet zwischen Frankreich und der Schweiz, liegt eines der schönsten Radfahrgebiete Italiens. Das Aosta-Tal, oder auch Valle d'Aosta, ist ein wunderschönes Stück Berglandschaft. Im Aosta-Tal lässt es sich wunderbar radeln. Es ist ein besonderer Teil Italiens, denn Französisch ist hier auch eine der Verkehrssprachen. Wie Sudtirol, wo Deutsch und Ladinisch ebenfalls Amtssprachen sind, ist auch das Aosta-Tal zweisprachig. Andere bekannte Regionen mit eigenen Sprachen? Neapel natürlich, aber auch Sizilien und Sardinien, obwohl es sich hier eher um Dialekte handelt. Das Aosta-Tal ist auch eine autonome Region und hat einen Sonderstatus in Italien. Nun gut. Zurück zum Radfahren.

Radfahren im Aosta-Tal: der Colle di Gran San Bernardo
Die geografische Lage verrät viel, denn im Aosta-Tal ist kein einziger Meter flach. Einer der wichtigsten Anstiege im Aosta-Tal ist der Colle di Gran San Bernardo. Die Mountain High Chasers haben diesen Klassiker erklommen schon einmal, aber aus der Schweiz. Von Italien und vom Aosta-Tal aus ist es ein bisschen anders. Es ist ein Monsteranstieg von 33 Kilometern Länge. Oben angekommen, scheint es aber eine Top-Pizzeria zu geben, mit vernünftigen Preisen. Sieger!
Gran San BernardoAosta, Italien
- Entfernung: 33,6 km, Höhe: 1872 m, durchschnittl. Steigung: 5.8 %
Mont Blanc und der Kleine Sankt Bernhard
Wenn man Aosta-Tal sagt, denkt man automatisch an den Mont Blanc. Das Mont-Blanc-Massiv ist Teil des Aostatals, und wenn Sie jemals eine "Umrundung des Mont Blanc" in Erwägung ziehen wollten, müssten Sie durch das Aostatal gehen. Einer der Anstiege, auf die man dann trifft, ist der kleine "Bruder" des Großen Sankt Bernhard (oder Gran San Bernardino), der Piccolo San Bernardo. Dies ist ein weiterer Anstieg, der es in sich hat. Er ist 22 Kilometer lang, aber viel sanfter als sein großer Bruder. Hier hat man einen Durchschnitt von 5% und kommt nicht über 7. Auch das ist eine schöne Steigung. Aber diese 22 Kilometer Länge sind eine ziemliche Herausforderung.

Passo Piccolo San BernardoPre' Saint Didier, Italien
- Entfernung: 22 km, Höhe: 1141 m, Avg. Grad: 5 %
Noch mehr Rennradspaß
Dass Aosta mehr zu bieten hat als die beiden oben genannten Anstiege, dürfte klar sein. Auf der Website des örtlichen Fremdenverkehrsamtes finden Sie nicht weniger als 38 (!) verschiedene Rennradrouten. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, wie groß das Gebiet ist. Eine davon möchten wir Ihnen sofort ans Herz legen: Die Strecke ist "nur" 52 Kilometer lang, führt aber von Aosta aus nach Westen. Sie folgt dem Weg der Salassi, einer alten Bevölkerung dieser Region.
Für Off-Road-Fahrer: Parco Nazionale Gran Paradiso
Eine Sache, die das Aosta-Tal vielleicht auszeichnet, sind seine MTB- und Schottermöglichkeiten. Alpiner Schotter, meine ich. Denn hier geht es steil bergauf und man hat viele schmale Pfade, aber dafür kommt man an außergewöhnlich schöne Orte. Bergseen und was sonst noch so geboten wird. Der Parco Nazionale Gran Paradiso liegt an der Grenze zum benachbarten Piemont. Im PNGP kann man nach Herzenslust radeln, vor allem Mountainbiken und Off-Road fahren. Alle Informationen über diesen Park und viele schöne Radrouten finden Sie auf der Website des Nationalparks.
Tipps für Ihr nächstes Fahrradabenteuer im Aosta-Tal
- Was die Erreichbarkeit betrifft, so ist das Aostatal am besten mit dem Auto zu erreichen. Aus den Niederlanden oder Belgien ist man fast immer auf den Mont-Blanc-Tunnel angewiesen. Beachten Sie, dass er nicht kostenlos ist und eine Hin- und Rückfahrkarte 67,50 € für Autos kostet (etwas mehr für Wohnmobile/Wohnwagen/Busse), und Sie können dort buchen: https://tunnelmb.net/en-US/plan-and-calculate-transit
- Eine andere Möglichkeit ist der Zug, der allerdings etwas schwieriger ist. Denken Sie über Paris nach Genf und dann mit zweimaligem Umsteigen nach Aosta. Nicht ideal, aber machbar.
- Im Aosta-Tal finden Sie viele gute Bikehotels. Wir geben Ihnen einige Optionen:
- Hotel Crabun: gute Lage auch für die Erkundung des Piemont. Kostenloser Fahrradverleih, alles vorhanden für ein gutes Fahrradhotel. Gute Preise
- Le CharabanPerfekte Lage, mitten im Herzen von Aosta. Von hier aus liegt Ihnen das gesamte Aosta-Tal zu Füßen
- Le Clos D'Anbot: Auch die Lage mitten in Aosta ist gut. Für Nachhaltigkeitsliebhaber: Sie können hier auch Ihr Auto aufladen. Praktisch!
- Alle Fahrradrouten im Aostatal finden Sie auf der Website Valle d'Aosta: https://www.lovevda.it/en/itineraries/bike
- Rund um den Mont-Blanc? Wie wäre es mit dem Gran Fondo Mont-Blanc? Hier finden Sie alle Informationen zu dieser verrückten Fahrt auf der Website des Veranstalters.
Mehr Informationen über das Aosta-Tal und die Möglichkeiten zum Radfahren im Aosta-Tal? Sie finden sie auf der offiziellen Website des Fremdenverkehrsamtes: https://www.lovevda.it/en