Manche Dinge sind 'genau richtig'. Wenn ich, Sander, vom Radfahren komme, ist das soziale Fahrten Als wir mit der Planung beginnen, erreicht uns bald eine DM-Nachricht von Jelle. 'Hey Mann, wie wär's, wenn wir das zusammen organisieren?' Jelle und ich haben meistens online miteinander gesprochen. Aber wir kennen uns nicht. Und doch ist da die gemeinsame Liebe zum Radfahren, die für einen natürlichen Klick sorgt. Der Ort ist koordiniert, die Route zusammengestellt, ein schönes Bild. Alles passt. Das Rondje Westland mit Cyclone ist von Anfang an ein Erfolg, und dabei sind wir noch nicht einmal einen Meter geradelt. Wie war es denn in Wirklichkeit? Ich führe Sie durch.

Oh, oh, Den Haag!

Als sich die Türen von Lola Bikes & Coffee um Punkt 10.00 Uhr öffnen, strömen bereits die ersten Teilnehmer herein. Die Stimmung ist auf Anhieb gut. Man wirft einen Blick auf die Fahrräder der anderen und Kaffee und Kuchen sind ein guter Start. Gastgeber Jelle hat die Strecke ausgearbeitet, und abgesehen von den 'Stadtteilen' in Den Haag gibt es einige schöne, lange Strecken in der Natur und am Wasser entlang. Der Aufstieg auf den Maeslantkering ist ein Muss. Für Höhenmeter muss man schließlich nicht im Westland sein.

Schöne Stadt hinter den Dünen

Den Haag ist eine schicke Stadt. Oder zumindest ist es eine Stadt mit einem schicken Herzen und einer rauen Kante. Denn neben dem Binnenhof, dem Noordeinde-Palast und den vielen Botschaften ist es auch die Stadt, in der der Schilderswijk nicht für seine hübschen Zeichnungen an der Wand bekannt ist, in der Duindorp und Scheveningen häufiger negativ als positiv in den Nachrichten auftauchen und in der der Fußballverein immer in einem Satz mit "Risikospiel" erwähnt wird. Oh oh, Den Haag, schöne Stadt hinter den Dünen, dem Schilderswijk, den Langen Poten und dem Plein, sang einst Harry Klorkestein (Harry Jekkers). Wenn man Den Haag lieben will, muss man sich manchmal ein bisschen mehr anstrengen.

Zwischen Dünen und Gewächshäusern liegt ein Weg

Um aus der Stadt herauszukommen, muss man sich eine Auszeit nehmen. Abbiegen, abbiegen, mal über schöne Radwege, mal über eine etwas gefährliche Straße. Das Sprichwort "Wir bauen die Zukunft" wird hier voll ausgelebt. Finden Sie einfach eine Straße, die nicht offen ist. Am Hafen angekommen, kann man das Meer riechen und die wässrige Sonne, die uns anlächelt, bringt uns alle zum Lächeln. Hier beginnt der schöne Weg. Zwischen den Dünen und neben den Gewächshäusern von Westland. Der Weg, der direkt durch die schöne Natur führt. An Wochenendtagen ist hier viel los, aber alle wollen gemeinsam radeln und laufen. 

Sonne, Meer, Sand

Wir rollen auf die Ecke zu, auf die Mündung der Neuen Wasserstraße. Zu unserer Rechten können wir das Meer sehen. Heute ist es relativ ruhig, obwohl es eine steife Brise gibt. Der ablandige Wind könnte dazu beitragen. Zu unserer Linken tauchen bald die ersten Gewächshäuser auf. Das Land des Grüns in Glas, das Westland. Wo man wie es ist, eher als "pluk he schon?" formuliert. Hier ist alles "am besten". Würden die Kromme Jongens noch auftreten? Der Weg wogt ein wenig auf und ab. Gibt es hier in den Dünen vielleicht doch Höhenmesser? Die Gruppe findet ihren Rhythmus und wir sprechen über die Liebe zum Radfahren. Über Pläne für neue Abenteuer und auch über die Ausrüstung. Schließlich ist es immer noch ein Hobby, bei dem N+1 die Faustregel ist. 

England ist da!

In Hook of Holland drehen wir um den brandneuen Bahnhof, der vor einigen Monaten feierlich eröffnet wurde. Wir folgen dem Nieuwe Waterweg auf seinem Weg nach Rotterdam, wo er zur Maas wird. Wir passieren die Stenaline, wo das Schiff nach Harwich bereit liegt. England, 1 km, sagt das Schild. Das fühlt sich nah an, obwohl die tatsächliche Entfernung größer ist. 

Maeslantkering

Ab jetzt ist der Wind gegen uns, aber die Sonne scheint auch schon hell. Wir machen uns bereit für die Maeslant-Barriere, den wichtigsten Hügel in diesem Gebiet. Als ich vorausfahre, um Fotos zu schießen, bläst mir der Wind mit voller Wucht ins Gesicht. Puh, kein Wunder, dass Westland Wil Vooruit (der örtliche Radsportverein) immer gute Fahrer hervorbringt. Stoemp you will. Die Szene auf diesem kleinen Hügel ist wunderschön. Jeder gibt sein Bestes und das vor einer Kulisse aus schönem Wasser, Sonne und den fast idyllischen Windmühlenriesen. Ich vermisse ein Containerschiff als Kulisse. 

Guter Scherz, Adriaan!

Von hier aus geht es weiter nach Maassluis, in die Heimatstadt des Duos Bassie und Adriaan. Die Brüder Bas und Aad van Toor haben in den 70-80-90er Jahren als Clowns und Akrobaten so manches Kinderherz erobert. Manchmal staune ich immer noch, wie genial ihre Serien und Programme zusammengestellt waren. 

Als Kind war ich von der Geschichte der B&A-Jungs, des Roboters Robin, des Hundes Lara, der Bösewichte (mit B2, B100, dem Baron, Handy Harry und natürlich Swiftie) und den wunderbaren Abenteuern wie ihrer Reise quer durch Europa.... völlig gefesselt. Warum ein Clown und ein Akrobat von drei zwielichtigen Gestalten um die Welt gejagt werden, bleibt ein Rätsel. Die vielen Ausdrücke, die Lieder und die Lebenslektionen, die Akrobat Adriaan Bassie immer wieder erklärt, sind hängen geblieben. Das Duo hat sich seit Jahren zurückgezogen und ist nur noch wegen seines schlechten Gesundheitszustands in den Nachrichten.

Spielzeugfabrik 2MOSO

In Maassluis besichtigen wir auch den Ausstellungsraum von 2MOSO. Der Vertreiber von High-End-Marken wie Wahoo, Princeton CarbonWorks, Titici, Aftershokz und die Stromversorgung von Pure Kraft öffnet uns gerne seine Türen. Die Leute schwärmen von den italienischen Rahmen und Rädern von PCW. Der Kaffee schmeckt gut, dazu gibt es einen leckeren Snack. Mit einer gut gefüllten Gesäßtasche und dem neuen Wahoo Element Roam reicher sind, machen wir uns wieder auf den Weg.

Zwischen den Gewächshäusern

Jetzt dreht und dreht es sich. Denn unser Rückweg führt ein Stück weiter zwischen den Gewächshäusern hindurch. Die Infrastruktur ist hier vor allem auf den schnellen Transport vom Gewächshaus zur Versteigerung ausgerichtet. Das Auto und vor allem der LKW haben hier die Oberhand. Für Radfahrer wurde dies durch ein Netz von Tunneln und Nebenstraßen gelöst, die sich aber oft an, unter und zwischen allem anderen entlang schlängeln. Das ist nicht anders. 

Wetter in den Dünen

Nach 15 Kilometern erreichen wir wieder die Dünenstraße, auf der wir auf dem Hinweg gefahren sind. Jetzt bläst der Wind schräg, was sehr anstrengend ist. Die Sonne beginnt sogar ein wenig zu brennen und bei einem kurzen Stopp ziehe ich meine Leggings aus. Ich schaue nach links und sehe das Meer. Ich schaue nach rechts und sehe die Dünen. In der Ferne taucht Den Haag auf. Eigentlich ist es hier sehr schön. Ich beginne immer besser zu verstehen, warum dieses Stück Land so beliebt und Grund und Boden so schreiend teuer ist. Um hier zu kaufen, muss man schon etwas in der Tasche haben.

Letzter Teil

Die Gruppe teilt sich und mit dem letzten Pick fahren wir wieder Richtung Start. In der Stadt muss man wirklich aufpassen, denn auch andere Verkehrsteilnehmer haben Rechte und nutzen diese auch aus. 500 Meter vor dem Ziel weiche ich nur knapp einer sich öffnenden Autotür aus. Die 'holländische Reichweite' ist noch nicht bei allen bekannt. 

Warum gehen? 

Dann stellt sich die Frage: Warum sollte man hier Rad fahren? Nun, ganz einfach: Ich finde die Dünen einzigartig. Sie sind wunderschön und wenn man zu einer guten Zeit fährt (also nicht mittags an einem sonnigen Sonntag), hat man das Reich ganz für sich allein. Wenn Sie, wie ich, das Wasser lieben, ist die Rondje Westland eine wirklich schöne Sache.

Rund um Westland mit Cyclone - Route

Die Route, die wir gefahren sind, sehen Sie hier. Weitere Routen und Inspirationen finden Sie auch auf unserer komoot-Seite.

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