Das Vereinigte Königreich als Reiseziel für Radfahrer. Viele denken dann an Regen, Regen und noch mehr Regen. Übrigens nicht ganz zu Unrecht, denn die Weltmeisterschaften 2019 in Harrogate standen weitgehend unter Wasser. Das war alles andere als ein sonniges Bild im Vergleich zu beispielsweise der Emilia-Romagna im Jahr 2020. Aber wer ein wenig weiter zurückblickt, wird sich auch an den Tour-Start 2014 erinnern: sonnig, herrliche Strecken, radsportbegeisterte Einheimische. Toller Radsport in Yorkshire, wer würde das nicht wollen? Das ist wirklich ein Reiseziel, das man auf seine Liste setzen sollte. Wir nehmen Sie mit in die Yorkshire Dales, wo 2014 auch die Tour-Etappe stattfand und durch die die Tour de Yorkshire nun wieder führt.

Großes Weltkulturerbe
Der Yorkshire-Dales-Nationalpark ist ein riesiger Landstrich nordöstlich von Leeds. Seine untere Grenze liegt ziemlich genau am Fluss Wharfe, der im Park entspringt und etwa 97 km entfernt in den Fluss Ouse fließt. Der Park ist 1760 km2 groß und gehört seit Jahrzehnten zum UNESCO-Welterbe. Der Park ist wirklich atemberaubend und mit seinen guten Straßen eignet er sich perfekt für eine schöne Runde mit dem Rennrad.
Auch Schotterliebhaber kommen hier auf ihre Kosten, denn die zerklüftete Hügellandschaft bietet genug Offroad-Vergnügen, um daraus eine komplette Bikepacking-Tour zu machen oder zum Beispiel in Hawes oder Bainbridge (in einem Hotel) ein Basislager einzurichten. Letzteres wird wegen der Yorkshire Dales Brewery bevorzugt. Einheimisch, also ohnehin sehr empfehlenswert.
Natürliche (und unnatürliche) Schönheit
Der Park bietet eine atemberaubende Landschaft mit schönen Abschnitten voller Kalkstein (z. B. Winskill Stones), Wasserfällen (Cotter Force, West Burton Falls u. a.) und z. B. Leck Fell, einem besonderen Phänomen in der Region. Die Liste der Naturschönheiten ist lang.
Entlang der Straßen finden Sie die typisch britischen Steinmauern und in Kombination mit den grünen Hügeln ist es definitiv eine idyllische Umgebung zum Radfahren.
Neben den Naturschönheiten gibt es auch eine Reihe von Schlössern (oder was davon übrig ist), wie Skipton und Pendragon Castle. Außerdem sind (große Teile) der Wensleydale-Bahn schön anzusehen.
Zur Erinnerung: Der Park ist von der Natur her wunderschön, aber in den Ebenen wird man immer mit viel Wind zu kämpfen haben. Das ist nun mal so.
Jetzt auf dem Fahrrad
Buttertubs
Wie bereits erwähnt, ist der Park sehr vielseitig und scheint auf den ersten Blick vor allem auf den Offroad-Radfahrer ausgerichtet zu sein. Auf der Website des Parks finden Sie viele Routenvorschläge. Radfahren in den Dales. Es ist nicht unbedingt sehr klar, aber auf diese Weise bekommt man ein besseres Gefühl dafür, wo man sich im Park aufhalten muss. Auch auf der Website von Komoot können mehrere Sammlungen gefunden werden. Schauen Sie sich unter anderem Micro Adventure von Harrogate aus an. Hier führt die Route über den Buttertubs-Pass, was sicherlich keine leichte Aufgabe ist. Das Schild "Achtung, 25%" steht nicht umsonst dort. Nicht umsonst wird der Aufstieg von Insidern als "brutal" bezeichnet.
Dieser Wadenbeißer war auf der Tour de France-Etappe 2014 dabei und erhielt daraufhin den liebevollen Spitznamen "Cote de Buttertubs". So kann man es natürlich auch machen. Der Anstieg sollte auch Teil des Weltcup-Kurses 2019 sein, als Vorlauf zu den lokalen Rennen in Harrogate. Doch dann machte das Wetter einen Strich durch die Rechnung.

Nierensteine passieren
Ein weiterer schöner Hügel ist der von Kidstones. Diese Ardennen-ähnliche Anstieg war auch bei der Tour de France 2014 dabei. Auf 1,6 Kilometern sind hier rund 130 Höhenmeter zu bewältigen. Nicht schlimm, könnte man sagen. Allerdings ist der Anstieg sehr unregelmäßig und tut daher definitiv weh, auch wenn er nur sehr kurz ist. Die Ausblicke auf die typische Landschaft der Yorkshire Dales sind jedoch eine Reise wert.
Man kann diesen Hügel von zwei Seiten angreifen, von Norden kommt man aus der Richtung Aysgarth. Von Süden aus folgt man weitgehend der Route der Etappe von 2014. Man startet dann z. B. im Dorf Grassington (wo man auch die Wasserfälle von Linton Falls besichtigen kann) und fährt dann Richtung Norden mit einer langen Anfahrt bergauf.
Yorkshire Dales-Radweg
Eine der schönsten Strecken, die man in einem Stück oder in mehreren Etappen fahren kann, ist der Yorkshire Dales Cycleway. Die insgesamt 209 Kilometer lange Strecke führt Sie an vielen Highlights des Nationalparks vorbei. Die Route führt Sie unter anderem an Bolton Castle und Bolton Abbey, Kilnsey Crag (ein großer überhängender Kalksteinfelsen, ein berühmter Ort im Park) sowie am Ribblehead-Viadukt vorbei. Einer der schönsten Teile des Parks.
Moor zum Erkunden
Abgesehen von den oben genannten Highlights ist der Park so vielfältig. Wir könnten hier tagelang bleiben. Grinton Moor ist ein schöner Hügel zu nehmen in. Dieser Anstieg ist etwas mehr als 3 Kilometer lang und bringt es dann auf einen Durchschnitt von fast 7%. Aber auch vom Hotspot Hawes aus gibt es eine Route, bei der die Liebe zum Park durchscheint. Auf 76 Kilometern sammelt man 1200 Höhenmeter ein, und das Beste daran: Diese Route hat die Form eines Herzens. Auf dieser Route nimmt man die Nordseite der Kidstones in Angriff.
Möchten Sie mehr erfahren?
Wenn Sie in Yorkshire auch gerne Rad fahren und die Gegend erkunden möchten, finden Sie online zahlreiche Informationen. Wenn Sie aber wirklich vor Ort fahren möchten, können Sie sich von folgenden Stellen beraten lassen Kalter dunkler Norden. Besuchen Sie die Website und Sie werden sich sofort in den "kalten Norden" Englands verlieben.