Im Winter, wenn die Freiheit des Sommerurlaubs eingefärbt werden darf, wird das zufällige Suchgebiet von Google, dem ANWB-Heft (aus Nostalgie), dem einen Kollegen und der aktiven Familie eingegrenzt. Ganze Länder fallen ab, ebenso wie Küstenlinien und die schönsten Gebirgszüge. Dann geht es plötzlich schnell und wird konkret. Passen Sie jetzt auf. "Caldonazzo, süß? Ist das schön (Frage), ach, da habe ich früher mit meinen Eltern Urlaub gemacht (Antwort!)?" Ehe ich mich versehe, ist es ein Fahrradabenteuer um den Lago di Caldonazzo geworden. Auf den Campingfotos habe ich die Anlage bis zum Horizont überflogen. Nicht flach, das ist schon mal ein Anfang. Hey, da hinter dem Pool, das sieht einfach aus wie ein Berg. Keine weißen Spitzen, Felsen, das geht. Aber es sind Berge! Ein wenig später. Die Bestätigung vom Campingplatz, wir fahren nach Caldonazzo! 

Text und Fotos: Erwin Reijneveld - MountainHighChasers

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Neue Namen

Das Ziel ist also festgelegt. Der Startschuss für die nächste Phase. Noch bevor Packlisten und Campingläden ins Spiel kommen, wird sorgfältig eine kleine Routenbibliothek rund um das Urlaubsziel angelegt. Mehr als lustig für jetzt und unverzichtbar für später. Denn wenn sich während des Urlaubs plötzlich eine Gelegenheit ergibt, tauchen Sie ein! Unsere Freunde sind mit von der Partie am gewählten Reiseziel und lassen ihn auch gerne Routen machen. Schnell wird klar, dass das Karma auf unserer Seite ist. Wo die familiären Interessen vor denen des Höhensüchtigen standen, entpuppt sich das Ziel als Tropfen auf den heißen Stein. Der Monte Bondone bei Trento in Trentinoden Passo Manghen ostwärts und die Kaiserjägerstraße schon vor dem Zelt. Es sind unbekannte Namen, die in Erinnerung bleiben werden. Der Freudentaumel hat begonnen.

Kaiserjägerstraße zum Aufwärmen

Caldonazzo raus, immer knifflig. Vor allem, wenn diese Ausfahrt die Kaiserjägerstraße ist. Die Radausfahrt der Stadt. Dass man die gemacht haben muss, ist selten so sehr Pflicht wie hier. Auf dem Campingplatz wird man schnell als Radfahrer erkannt. Nicht nur am Schwimmbad, wo man die Radlerklamotten nie wirklich ausziehen kann, sondern auch das Fahrrad selbst wird früher oder später entdeckt. Die Chancen stehen gut, dass sich das Gespräch mit dem unbekannten Miturlauber danach nicht mehr um das Wetter, die Beschreibung der Autofahrt hierher (warum ist das unter niederländischen Campern so ein wichtiges Thema?) oder das Unterhaltungsprogramm dreht. Die Hände lässig in der Badehose, die Sonnenbrille auf der Nase und ein Nicken in Richtung Kaiser: "Warst du schon mal da oben?".

Sich an die Spitze schuften

So fährt jeder Radfahrer die steile Straße hinauf, die mit ihren geschwungenen Kurven immer wieder einen schönen Blick auf die beiden ruhigen Seen von Caldonazzo und Levico freigibt. Der Blick geht nach unten, immer weiter nach unten. Dort, wo die Handtücher ausgebreitet, die Kühlboxen langsam geleert, die blasse Haut gebraten und die Telefone leer gelesen werden (oder was macht ein Urlauber überhaupt am Strand?). Man radelt zwar auf einer malerischen Postkarte, aber diese wunderschöne kleine Straße tut alles, um die Urlaubsstimmung zu zerstören. Acht Kilometer, fast 10 Prozent Durchschnitt, ein Kilometer mit 12 Prozent. Da muss man schon aufpassen, dass man sich nicht verzettelt. Doch es hört auf, oben angekommen radelt man in eine kleine Antiklimax. So ziemlich das einzige Stück auf der Strecke ohne Aussicht ist der Gipfel, wo Nadelbäume die Sicht versperren.

Schöne Touren rund um den Lago di Caldonazzo

Am Gipfel des Anstiegs hat man also die Wahl: zurück oder weiter ins Hinterland. Wir entscheiden uns für Letzteres. Denn was gibt es Schöneres, als eine Runde zu radeln? Weg von den Werbetafeln, Campingplätzen und Restaurants. Dorthin, wo man das wahre Italien schmeckt. Auf und ab auf ruhigen Straßen mit vielseitigen Panoramen. Unterwegs ein perfekter Doppio, um nach drei Stunden selig zurück auf den Campingplatz zu rollen. Dort, wo die Kinder in Badeanzügen das Tagesprogramm der Form halber erklären. Ist das nicht ein Vergnügen?

Stress bei der Auswahl?

Die Auswahl an solchen Runden ist hier sehr groß. Sehr zu empfehlen ist der Passo Manghen. Ein grandioser Anstieg, der in einer strammen 110 Kilometer langen Rundtour bezwungen werden kann. Oder als Endpunkt der Radtour und Ausgangspunkt der (Familien-)Wanderung. Mit dem schön gelegenen Gipfelrestaurant braucht es wenig Kreativität, um einen Gipfeltag mit diesem Berg als Thema zu gestalten. Eine überschaubare Rundtour über den Passo Redebus (45 km) ist ebenfalls möglich. Oder, in der gleichen Entfernung, die Panarotta-Besteigung (darin eine kleine Hin- und Rückfahrt).

Goldene Stunde(n)

Da der Backofen im Laufe des Sommers stark angeheizt wurde, waren bald Fahrten in die Randstunden des Tages erwünscht. Und so klingelte mehr als einmal bei zwei Zelten der Wecker kurz vor sechs. Zwei Radler schlichen sich hinaus, wo bereits alles für die Fahrt vorbereitet war. Um als erste Kunden auf der Terrasse der Bäckerei zu sitzen, mit frischem Süßem und Koffein. Gefolgt von einem kühlen Start, vorbei an einem unberührten See und goldenem Glanz auf den Gipfeln. Urlaub in optima forma. Dieses Traumziel kann wie Pawlow in der oberen Kammer gespeichert werden. Ein Radabenteuer rund um den Lago di Caldonazzo ist ein Garant für Radfahrspaß. 

Routen Radsportabenteuer rund um den Lago di Caldonazzo

Sehen Sie sich unsere Kollektion an, die von unserem eigenen Erwin Reijneveld erstellt wurde

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