Die Küste des Baskenlandes ist zerklüftet, grün und hügelig. Kleine Städte und Dörfer sind mit grünen Abschnitten durchsetzt, die kontinuierlich ansteigen und abfallen. Als die Fahrer des Männerfeldes die 3. Etappe der Grand Depart fahren, werden sie trotzdem schlucken. Nicht wegen der Schönheit oder wegen der rutschigen Straßen, sondern vor allem wegen der "versteckten" Höhenmesser. Die Ausblicke entlang der Strecke und die vielen begeisterten Unterstützer machen sicher vieles wieder wett. Wenn ich die Strecken fahre, im April dieses Jahres, bin ich von der Schönheit überwältigt. Ich schließe beim Radfahren für einen Moment die Augen und höre die orangefarbene Menge, die '¡Aupa! Ich bin bereit für die Tour.

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Kaffee am frühen Morgen

Als wir das Auto in Amorebieta-Etxano parken, sind wir auf der Suche nach der schlanken Gestalt von Haimar Zubeldia. Der mehrfache Tour-Teilnehmer und Top-10-Finisher, Lokalmatador und vor allem Kenner aller Straßen im Baskenland nimmt uns heute im Schlepptau. Zu Recht im Schlepptau, denn Haimar ist immer noch in Topform. Er fährt immer noch MTB-Rennen, trainiert fast täglich und auch für seine Arbeit bei Etxeondo er wird regelmäßig nach dem "Fahrradwagen" abgesucht. In einem Lieferwagen, der etwas weiter weg steht, sehe ich jemanden, der die gleiche Suchbewegung macht. Haimar! Es folgt eine herzliche Begegnung. Auch Letztes Jahr durfte ich mit ihm radeln und ich erinnere mich immer noch gerne daran. Jetzt sind wir zurück für den Grand Depart Baskenland. Wir stürzen uns in die örtliche Kaffeebar und machen uns bereit für einen wunderbaren Tag auf dem Rad.

Schichtung, Erwärmung und mehr

Der Unterschied zwischen den Profis und den Amateuren wird sofort deutlich. Wir 'kalten' Niederländer sind in kurzen Hosen, mit Ärmeln und einem Körper, der bereit ist, Rad zu fahren. Haimar trägt lange Ärmel, Hosen mit Knieschonern, zusätzliche Ärmelschoner, ein langes Unterhemd und ich weiß nicht, was noch. 'Es muy frio, no?' Wir denken, dass es nicht so schlimm ist. Wir trinken Kaffee und während wir die Fahrräder vorbereiten, ertönt ein Ruf von der Straße. 'HAIMAR!!!' Eine Frau mittleren Alters lehnt sich aus dem Fenster ihres Seat. Sie ruft einige unverständliche Begriffe, aus denen ich nur den Vornamen unseres Reisebegleiters herauslesen kann. Er lächelt und winkt. Sie ist aus meiner Heimatstadt". Die Szene ist scheinbar normal, ich finde sie außergewöhnlich.

Weiter zur Küste

Die dritte Etappe führt von der verschlafenen Stadt Amorebieta-Etxano in einem gewissen Winkel in Richtung der zerklüfteten Küste des Baskenlandes. Auf dem Weg dorthin müssen wir zwei Anstiege bewältigen. Für einen Amateur-Radfahrer wie mich ist das eine Herausforderung. Laut Haimar geht es nur darum, 'den Ausreißer des Tages' entkommen zu lassen. Der Alto de Trabakua ist fast fünf Kilometer lang und hat eine Steigung von 5,4 Prozent. Der Milloi ist mit weniger als zweieinhalb Kilometern und rund fünf Prozent etwas kürzer. Nachdem wir die schlafende Stadt hinter uns gelassen haben, rollen wir zunächst an anderen Orten wie Durango vorbei. und den Trabakua befahren, merke ich, dass ich noch nicht die richtigen Beine für den Tag habe. Haimar und meine anderen Mitreisenden paddeln fröhlich vor sich hin. Mir gefällt das noch nicht. Haimar lässt sich etwas zurückfallen und deutet in die Ferne: "Da ist die Fabrik von Orbea'. Die baskische Fahrradkultur ist hier buchstäblich zum Greifen nah.

Beheizt

Es fällt mir immer noch etwas schwer zu begreifen, dass es sich dabei nur um "Aufwärmübungen" handelt. Für mich ist das nach dem Trabakua mehr als gelungen. Ich vergesse fast, mich in der hügeligen und grünen Landschaft umzusehen. Die Straßen schlängeln sich hier zwischen den natürlichen Buckeln. Die Abfahrt vom Trabakua ist eine zum Einrahmen. Haimar übernimmt die Führung und wir sausen hinter ihm her. Die Straße ist super klar und der Tacho erreicht bald 80 Stundenkilometer. Die Hände in die Steigbügel und los geht's! So macht es Spaß. Der Grand Depart Baskenland kann für mich gar nicht früh genug kommen.

Milloi als letzte Beule

Nach dem Abstieg folgt der Aufstieg zum Milloi. Auch dieser ist schön am Straßenrand ausgeschildert. Oben angekommen, findet man die Zahlen und sieht, dass man ein bisschen mehr geben musste, als im Routenbuch angegeben. Man spürt den Anstieg auf fast zehn Prozent. Dass Haimar das alles locker verdaut, sagt schon alles. Er ist fit. Oben auf dem Milloi machen wir eine Pinkelpause. Jetzt kommt der beste Teil", sagt Haimar. Er weiß es, weil die Organisation ihn konsultiert hat, um diese Etappe zu Papier zu bringen.

Die Küste ruft

Nach dem kurzen Abstieg vom Milloi rollen wir schließlich in Lekeitio ein. Ein schönes Küstenstädtchen, aber wie alle Küstenstädte hier haben sie eine Geschichte mit zwei Gesichtern. Der schöne Blick über die Bucht und den Golf von Biskaya täuscht über die Geschichte hinweg, in der Drogen und der Unabhängigkeitskampf eine wichtige Rolle spielten. Haimar will nicht zu viel darüber sagen, aber man spürt, dass es ihm wichtig ist. Viele junge Leben hier haben eine andere Wendung genommen, als Eltern und Angehörige es sich gewünscht hätten. Auch das ist das Baskenland. Jedenfalls machen wir hier ein paar schöne Fotos und genießen vor allem die Schönheit der Stadt und die Aussicht. Wir kommen Zarautz immer näher und Haimar fühlt sich mit jedem gefahrenen Meter mehr in seinem Element

Starpower - dann sowieso

Wir fahren aus der Stadt hinaus und sehen große Schilder, die nichts Gutes verheißen. Die Straße ist gesperrt. Mal sehen, ob wir daran vorbeikommen", sagt Haimar. Langsam rollen wir weiter und erreichen die Straßensperre. Es wird gerade neuer Asphalt aufgetragen. Keine Chance, könnte man sagen. Der stämmige Baske, der uns zurückhält, scheint das auch auszusprechen. Wir wenden uns an Haimar. Es folgt ein Gespräch mit dem Trauzeugen. Haimar erklärt, dass wir eine Gruppe von Journalisten sind, die den Ort erkunden. Der Mann lacht gerade noch über ihn. Haha und ich bin der Papst, denke ich. Bis Steven mit seiner Videoausrüstung um die Ecke kommt und Stijn seine Kamera zeigt. Plötzlich sieht man, wie der Mann denkt: Moment, das ist Haimar Zubeldia und das sind tatsächlich Journalisten! Seine Haltung ändert sich, er wird freundlich, wir lachen, scherzen und mit einem breiten Lächeln zeigt er uns den Weg. 'Gehen Sie einfach an der Seite entlang, der Asphalt ist noch heiß, dann können Sie so weitergehen'. Danke und danke an Haimar ;))

Perle des Grand Depart Baskenland

Wir haben 'gepflastert' und sind nun wieder auf der Strecke unterwegs. Eines ist sicher, die Tour bekommt ein schönes Stück Asphalt. Es folgen noch einige Orte wie Ondorroa und Mutriku. Die schönen Ausblicke von hier unterbrechen den grünen Streifen entlang der Küste. Wir sind nun in Haimars Hinterhof. Er lebt in Zarautz und alle Wege führen hierher. Je näher er seinem Heimatort Zaurautz kommt, desto mehr strahlt er. Die Straße wogt auf und wieder ab.

Hier gibt es keinen engen Dünenweg, sondern Steigungen, die jedem Hobbyradler wehtun. Laut Haimar zu wenig, um das Peloton zu durchbrechen. Der Anstieg des Itziar, der unregelmäßig und mit sechs Kilometern Länge ein typisch baskischer Anstieg ist, wird daran nichts ändern. 

Zarautz

Dann geht es in einem langen Trab nach Zarautz. In Zarautz lassen wir uns an der Promenade nieder. Die Sonne bricht durch und wir genießen ein schönes, spätes Mittagessen. In diesem mondänen Badeort lässt es sich gut aushalten. Wir schießen ein paar Fotos mit dem Lokalmatador und es fällt uns auf, wie ruhig er sich hier bewegen kann. Keine Verrücktheit mit allen möglichen Fotofragen. Sicherlich ist das wirklich Haimar Zubeldia, der regelmäßig im baskischen Fernsehen zu sehen ist. Schön zu bemerken.

San Sebastian - mit einem weiteren Pickel davor

Um nach San Sebastian zu gelangen, müssen wir einen "kleinen Anstieg" überwinden. Ich weiß noch aus dem letzten Jahr, dass das kein Spaß ist. Auf die Spitze treiben, lautet die Devise. Haimar macht mir hier einen Strich durch die Rechnung: Außenblatt, Mund zu und er paddelt an mir vorbei. Er kann sein Lachen kaum unterdrücken. Mann, Mann, vielen Dank! Aber Spaß beiseite, das macht wirklich Spaß. Auch wenn mir die Beine ein bisschen wehtun.

Bereit für die Tour?

In San Sebastián gibt es immer noch wenig Anzeichen für die Ankunft der Tour. Keine großen Ankündigungen, keine großen Baustellen. Als wir uns auf eine Tasse Kaffee und einen leckeren Kuchen im Oiartzun hinter dem Rathaus niederlassen, sehen wir das erste Bild. Ein gelbes Trikot, das am Rathaus hängt. Allerdings auf der Rückseite. Hier ist die Tour noch nicht gelandet. Von hier aus fährt das Peloton in Richtung französische Grenze. Auf der dritten Etappe verlassen die Fahrer die Jaizkibel bequemerweise zurückgelassen. Noch eine Welle und eine Kurve und schon ist das Ziel in Bayonne in Sicht.

Genießen im Hotel Arima

Die vielen Radwege und die vielen Radfahrer verraten, dass das Baskenland das Fahrrad auch als Verkehrsmittel schätzt. Unser Aufenthalt im Arima Hotel & Spa passt in dieses Bild. Die größte kohlenstoffnegative Anlage Europas ist für Radfahrer ein zweites Zuhause. Ein separater Fahrradkeller mit ausreichenden Schließmöglichkeiten, ein fantastisches Frühstück und Abendessen sowie das Spa sorgen für eine gute Versorgung der müden Radlerbeine.

Routen Grand Depart Baskenland

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