In der kommenden Zeit werden wir in Zusammenarbeit mit unserem Partner Shimano eine Reihe von schönen Routen für den begeisterten Straßen- und Schotterradfahrer. Die Routen beginnen an verschiedenen Orten in den Niederlanden und Belgien. Der Ausgangspunkt ist, dass man die Route leicht radeln kann und dass sie einen schönen Einblick in die Umgebung bietet. Ein weiterer gemeinsamer Nenner? Start und Ziel an einem Shimano Servicezentrumwo man vorher eine schöne Tasse Kaffee trinken und sein Fahrrad überprüfen lassen kann. Für unser erstes Abenteuer haben wir uns das Schotterfahrrad geschnappt und eine landschaftlich reizvolle Strecke durch die Domäne der Krone in Apeldoorn. Kleiner Tipp: Schöner als hier kann es in den Niederlanden nicht werden.

Text: Sander Kolsloot - Fotos: Ruben Hoogland und Sander Kolsloot
Schöner Freitagmorgen
Es ist Freitagmorgen gegen 9 Uhr, als wir den Wagen auf den Parkplatz des Stufengürtel in Apeldoorn auftauchen. Kaum haben wir Utrecht verlassen, scheint uns schon die Sonne ins Gesicht. Es wird ein wunderschöner Tag werden. Nicht nur wegen des Wetters, sondern auch wegen des heutigen Programms. Anfang der Woche hatte ich bereits Kontakt mit Roelien von Stappenbelt Spezialisierter Concept Store um unsere Ankunft anzukündigen. Der Kaffee ist fertig in unserer schönen Kaffeeecke", tönte es fröhlich durch das Telefon. Ob wir schon eine Reiseroute hätten? Ja, auf jeden Fall!

Crown Domain - was für eine Schönheit
Unsere heutige Route führt uns durch die Kronländereien unserer königlichen Familie. Nicht immer öffentlich, denn auch König Willem-Alexander und Königin Maxima brauchen Zeit für sich in ihrem Garten. Aber wenn sich die Tore der Ländereien öffnen, sind die schönsten Feldwege, Steigungen und Schotterpisten zu besichtigen. Viele nennen das auch 'die Kronendomäne ausspielen'. Auf unserer Route fahren wir zunächst ein Stück auf asphaltierten Straßen, bevor wir in Willems Hinterhof eintauchen. Die gesamte Route mit Komoot GPX finden Sie am Ende des Artikels!
Verwässerte Gruppe
Wie bei allem, klaffen Planung und Umsetzung manchmal noch auseinander. Die gute Freundin corona hatte eine gute Zeit in unserer Gruppe und so landeten wir mit einer Dreiergruppe zum Kaffee im Stappenbelt. Der Empfang ist herzlich und die Kaffeeecke sieht stimmungsvoll aus. Ein bisschen amerikanischer Diner-Stil, was ich gut nachvollziehen kann. Der Laden selbst ist eine wahre Fundgrube für Fahrradliebhaber. Schöne Straßen-, Schotter- und Mountainbikes. Allerdings handelt es sich um einen Ein-Marken-Laden, wenn man also Specialized nicht mag, ist das vielleicht nicht der richtige Ort. Aber vielleicht ändern Sie ja Ihre Meinung.
Tipps und Tricks
Was mir gefällt, ist die Freundlichkeit der Besitzer Roelien und Gert. Sie bemerken in nichts, dass seit Juli 2021 das Geschäft auch teilweise im Besitz von Händler-Holdinggesellschaft Nieuwenhuijse ist. Das ist sehr schön. Roelien und Gert plaudern mit uns, kochen uns eine Tasse Kaffee und wir dürfen im Grunde tun und lassen, was wir wollen. Unsere Route wird noch einmal kontrolliert und wir werden auch gefragt, ob wir alles dabei haben". An einem sonnigen Tag wie heute ist das natürlich überhaupt kein Problem. Bei unbeständigem Wetter ein willkommener Zusatz. Dann können wir das Fahrrad in der Werkstatt überprüfen lassen. Sehr schön.
Fahrrad des Tages
Bevor wir uns in dieses Abenteuer stürzten, hatten wir eine kleine Herausforderung. Weder Ruben noch ich besaßen ein Schotterfahrrad. In normalen Zeiten war das überhaupt kein Problem. Aber jetzt, im März 2022, sind die Dinge anders. In Verbindung mit unserer Körpergröße (beide über 1,90) stellte dies eine zusätzliche Herausforderung dar. Ein paar Anrufe hier und da brachten wenig Erleichterung. Am Ende hat uns ein guter Bekannter sehr gut geholfen. Über Schotter-Fahrradverleih Wir haben zwei schöne, solide Sensa Romagna Gravelbikes mit Shimano GRX Gruppen erhalten.
Los geht's
Um zum geliebten Crown Estate zu gelangen, ist ein kleiner Slalom durch die Stadt nötig. Wir fahren durch den Park, in dem ich 2016 Tom Dumoulin und einen damals noch unbekannten Primoz Roglic während des Prologs des Giro d'Italia vorbeifahren sah. Wir biegen ab und biegen ab und sehen plötzlich den Palast vor uns auftauchen. Da man in den Gärten nicht wirklich mit dem Rad fahren kann, umfahren wir ihn auf der linken Seite. Das bedeutet, dass wir die ersten Kilometer auf Asphalt fahren, aber die Landschaft entschädigt uns für vieles. Wie wir später sehen werden, entschädigt die Schotterlandschaft mehr als nur für vieles.

Mitten hinein in den Wald - Schönheit
Während unser Sigma Als Rox' Navigation, die wir extra für diese Fahrt auf dem Motorrad eingeschaltet haben, uns sagt, dass wir rechts abbiegen sollen, kommt mir ein breites Grinsen über die Lippen. Asphalt tauschen wir jetzt definitiv gegen Schotter ein. Und wie! Wir biegen zunächst durch ein Waldstück ab. Die Sonne bricht schon durch die Bäume, aber im Moment sind wir noch recht geschützt. Das Licht erlaubt es uns, einige schöne Fotos zu machen. Wir müssen aufpassen, dass dies nicht zu einer verkappten Fototour wird, statt zu einer schönen Schotterstrecke. Nach einigen Kilometern bricht der Wald plötzlich auf und gibt den Blick auf eine wunderschöne Heideebene frei. Die Sonne scheint hell und es ist wahnsinnig schön hier. Wir halten für ein paar Fotos an.

Lange Schotterstraße
Diese sehr lange Straße, die Hofstraße, scheint fast wie geschaffen für Schotterliebhaber und zum Fotografieren. Wir halten immer wieder an und machen Fotos. Manchmal grunzen wir hier und da, aber das ist gut. Das gehört irgendwie dazu. Der Weg ist hier sehr breit und zu dieser Tageszeit blüht das Heidekraut noch nicht. Das sorgt für schöne gelbe und braune Farbtöne. Am Ende biegen wir rechts ab und fahren am Ortsrand von Uddel entlang in Richtung Nunspeet. Kurz vor Elspeet fahren wir durch ein weiteres schönes Waldstück, und nach etwa 24 Kilometern treffen wir auf einen weiteren schönen Doppelweg. Davor halten wir kurz an, weil ein Bauer seine Kühe auf die Wiese treiben muss. Viel niederländischer geht es nicht mehr.

Sand. Eine Menge Sand.
Nach Elspeet geht es direkt in den Sand. Buchstäblich. Wir haben ziemlich gute Reifen, aber es ist wirklich hart, durch den losen Sand zu stapfen. Ein paar Mal gebe ich Gas, weil es auf der Strecke kleine Mini-Hügel gibt, die ich nicht immer herunterkomme. Na ja. Das ist eine weitere Ausrede, um mehr Fotos zu machen. Es ist wie eine Langspielplatte, wie oft ich sage, "wie schön es hier ist". Auf den breiten Wegen treffen wir gelegentlich auf Wanderer. Ein freundlicher Gruß und ein Schwätzchen tun Wunder, um diese Wege gemeinsam zu nutzen. Dieser Abschnitt bei Vierhouten ist ein reines Vergnügen.
Richtung Nunspeet
Nachdem wir in dem schönen Sandkasten in Vierhouten gespielt hatten, machten wir uns auf den Weg nach Nunspeet. Wir haben den Sitz des Sponsors kurz in die Route eingebaut, um Hallo zu sagen, die Wasserflaschen aufzufüllen und auch ein Foto zu machen. Die Strecke verläuft hier ein wenig auf Asphalt, und ins Dorf geht es über einen Kreisverkehr und einen Radweg. Keine Angst: Auf dem Rückweg geht es ziemlich schnell wieder über unbefestigtes Gelände!



Zurück nach Apeldoorn
Von Nunspeet aus biegen wir links über den Bahnübergang ab und fahren in den Wald hinein. Schon bald wird der Radweg wieder unbefestigt und es ist wieder angenehm in dieser Umgebung. Wir radeln nun wieder in Richtung Vierhouten und dieser Heideabschnitt ist mindestens genauso schön. Die Steigung und damit die Aussichtspunkte machen es zu einem Walhalla für alle, die ein Fahrrad, eine Kamera und/oder Naturliebhaber haben. Wir kommen an den Pyramiden vorbei, die wir eigentlich gar nicht bewusst wahrnehmen, wenn wir dort stehen. Vielleicht gibt es eine Art Overkill.
Wiederum durch Aufforstung
Auf den nächsten zehn Kilometern kommen wir schließlich in den Genuss von viel Wald. Das ist natürlich nicht störend, aber das Aussehen und die Atmosphäre sind ganz anders. Es fühlt sich jetzt mehr an wie in einem Schweden oder Kanada sind und nicht die Provinz Gelderland in den Niederlanden. Die Route präsentiert uns immer wieder neue Perlen. Je näher wir unserem Ziel (sprich: Startpunkt) kommen, desto hügeliger wird (oder bleibt) es. Dann merkt man, dass 85 Kilometer auf einem Schotterrad etwas anderes sind als 85 Kilometer auf einem Rennrad.

Schlossgärten übersprungen
Der letzte Abschnitt wechselt zwischen dichterer Bewaldung und manchmal offenem Gelände. Der Wald direkt am Schlossgarten bietet in heißen Sommern etwas mehr Schutz vor der Sonne. Das sollte man sich merken, wenn man diese Route in den wärmeren Monaten gehen möchte. Wir folgen den Rändern des Schlossgartens, einschließlich des kleinen Anstiegs zum Hoog Soeren. Die Säure in den Beinen ist hier etwas mehr zu spüren als gewünscht. Nach etwa 5 Kilometern verlassen wir das Krongut und kommen zurück in die bewohnte Welt. Was war das für ein Vergnügen, über die Krondomäne zu schottern.
Aufholen, nachholen, in Erinnerungen schwelgen
Als wir nach mehr als 80 Kilometern bei Stappenbelt anhalten, erwarten uns die Besitzer Gert und Roelien schon wieder. Wir sind voll von Geschichten und Eindrücken. Eigentlich sind wir auch ein bisschen müde. Das Schotterradeln ist nicht einfach. Das Mittagessen, das wir mitgebracht haben, kommt gut an. Wir müssen uns erholen, in Erinnerungen schwelgen und uns austauschen. Denn während der Fahrt haben wir uns kaum über aktuelle Themen unterhalten, außer über die schöne Strecke und die Umgebung.
GRX-Serie Route
Möchten auch Sie diese wahnsinnig schöne Strecke eines Tages fahren? Sehen Sie sich die GPX- und Komoot-Datei unten an. Sie können sie in unserem Komoot-Konto. Sie können das nicht tun? Dann schicken Sie bitte eine Nachricht. Die Route beginnt und endet am Stappenbelt in Apeldoorn, einem schönen Shimano Servicezentrum. Auf unserer Route haben wir auch einen Halt am Shimano-Hauptquartier in Nunspeet eingeplant. Spaß für uns, aber wahrscheinlich nicht ein Highlight für Sie.
Informationen über die Crown Domain
Der Schlosspark und die Waldgebiete von Gortel, Hoog Soeren und Uddel bilden zusammen Crown Estate Het Loo. Kroondomein Het Loo ist das größte zusammenhängende Landgut (10.500 ha) in den Niederlanden und zeichnet sich durch eine reiche Kulturgeschichte, eine große biologische Vielfalt und viel landschaftliche Schönheit aus. Das Gebiet strahlt Ruhe, Schönheit und Harmonie in einer weitläufigen und großflächigen Landschaft aus. In den Jahrhunderten seit dem Kauf von Het Oude Loo durch Stadhouder Willem III. hat sich das Landgut enorm entwickelt.
Königliches Eigentum
Nach dem Tod des Stadthalters Wilhelm III. ging das Anwesen in den Besitz von Prinz Wilhelm IV. über, der es in königlichen Besitz brachte. In diesem Jahrhundert, um 1700, verfiel der Palast, teilweise auch aufgrund der französischen Besatzung. Der Palast diente sogar als Feldlazarett. Die Könige Wilhelm I., II. und III. restaurierten den Palast und den umliegenden Park, nachdem er im vorigen Jahrhundert verfallen war. Den Grundstein für den heutigen Crown Estate legte Königin Wilhelmina. Sie tätigte die wichtigsten Landkäufe der Crown Domain und schenkte sie zusammen mit der State Domain (Hoog Soeren und Het Loo) dem niederländischen Staat zur vollen Nutzung. Unter den Königinnen Wilhelmina und Juliana erfolgte die Verwaltung nach dem Deutsche forstwirtschaftliche Methode. Unter Königin Beatrix wurde dies aufgegeben und es wird nun eine naturnahe Waldbewirtschaftung praktiziert. Was auch immer das sein mag. Mehr Informationen? Die Website von The Loo enthält alle Informationen.