Tirol ist eines der größten Bundesländer in Österreich. Es grenzt an die Regionen von Vorarlberg in Österreich, Kärnten und Salzburg. Im Norden, in Deutschland, können Sie nach Bayern fahren. In der Nähe der Grenze zur Schweiz, sind Sie in Graubünden. In dieser Hinsicht bietet das Radfahren in Tirol viele Möglichkeiten. Wir schrieben bereits über Innsbruck und über die Möglichkeiten rund um Kufstein. Jetzt konzentriere ich mich ein wenig mehr auf den Westen, auf das Dorf Imst. Das kenne ich noch von früher. Im Jahr 1998, als ich selbst 14 Jahre alt war, waren wir hier mit der Familie im Urlaub. Ich habe das Gefühl, ich leide sowieso unter Heimweh nach dieser Zeit. Siehe den vorherigen Beitrag über Deutschland. Aber selbst dann war ich von der Landschaft beeindruckt. Ich hatte noch nie wirklich hohe Berge gesehen. Dann sind Gipfel von 2.700 Metern und höher wirklich beeindruckend. Auch in meiner Erinnerung: die höchstgelegene Poststation am Kaunertalergletscher! Ich nehme dich jetzt noch einmal mit nach Imst und Umgebung. Willst du mitkommen?
Von: Sander Kolsloot

Anschlussstelle Imst
Die Stadt Imst liegt geografisch zwischen Landeck und Innsbruck. Dort befindet sich die berühmte Rosengartenschlucht, obwohl sie nicht unbedingt ein besonders beeindruckender Bach ist. Der Name hat sich bei mir in 25 Jahren eingeprägt, aber hauptsächlich wegen seines Scrabble-Wertes. Trotzdem steht sie ganz oben auf der Liste der "Dinge, die man in Imst und Umgebung tun sollte". Nicht mit dem Fahrrad. IMst ist ein idealer Knotenpunkt, um die gesamte Region zu erkunden. Von hier aus gibt es mehrere wunderbare Routen, aus denen man wählen kann. Sogar das Kuhtai ist von hier aus zu erreichen, ebenso wie der bereits erwähnte Kaunertaler Gletscher, das Pitztal und vieles mehr. Da kommt keine Langeweile auf.


Ruhiger Start
Wenn du denkst, ich möchte in Ruhe anfangen, dann fährst du am besten den Inntalradweg runter. Den kann man sowohl in Richtung Landeck als auch in Richtung Innsbruck fahren. Eine sanfte Strecke, mit schönen Aussichten, gutem Asphalt und nicht gleich die steilen Anstiege in der Gegend. Gut um in Schwung zu kommen und wirklich schöner als die Polderstraße in den Niederlanden. Der Inntalradweg führt bis an die Grenzen von Deutschland (bei Kufstein) und der Schweiz (er endet in St. Moritz!). Solche Aufwärmrunden sind keine flache Angelegenheit. Wie Sie sehen, sammeln sich auf 110 Kilometern immer noch 1100 Höhenmeter an. Willkommen im 'flachen' Tirol!

Schmerzhafteres Aufwärmen
Von Imst aus können Sie auf den höher gelegenen Hochimst fahren. Diese "Aufwärmrunde" ist nur zwei Kilometer lang, aber Sie haben mehr als 12(!)% vor Ihren Rädern. Versuchen Sie also, diese Strecke mit Anlauf zu fahren, sonst liegen Sie mit der Zunge auf dem Lenker, bevor Sie überhaupt angefangen haben. Außerdem ist es eher ein Anstieg am Ende der Strecke, da es sich um eine Sackgasse handelt. Besser ist es, die Nordschleife in Richtung Deutschland nach Reutte und zurück zu fahren und dabei den Aufstieg zum Hahntenjoch mitzunehmen. Mit 1890 Metern ist es ein ziemlicher Pickel und eine Herausforderung für beide Seiten. Auf dieser Strecke sind es über 14 Kilometer bei 6,3%. Mit Gipfeln über 13% ist es ein steiler Anstieg. Die Variante aus Richtung Imst ist noch anstrengender. Mit 16 Kilometern bei durchschnittlich 7% und Gipfeln bis 14% ist dies auch eine beliebte Strecke für Motorradfahrer.

Kaunertal
Der Aufstieg der Region ist die Route zum Kaunertaler Gletscher. Die Gletscherstraße ist einer der berühmtesten, aber auch berüchtigtsten Anstiege in ganz Österreich. Nicht nur wegen ihrer Länge, sondern auch wegen der wechselnden Bedingungen, der Höhe und der Kurven. Schön für den Aufstieg, aber definitiv herausfordernd (gefährlich) für den Abstieg. Von Putz aus startet man eher gemächlich in den über 38 Kilometer langen Anstieg. Die ersten 18 Kilometer sind eher sanft, dann brechen 2 Kilometer plötzlich die Schmerzgrenze von 10%. Das ist am Gepatsch Stausee. Dann pendelt sich der Anstieg auf 0% ein (man muss ihn passieren), um die letzten 11 Kilometer nur noch über 10% zu fahren. Sie fahren durch schöne Kehren und langsam über die Baumgrenze. Schmerzhaft und atemberaubend zugleich. Oben angekommen, können Sie die Aussicht genießen. Übrigens: Dies ist auch die höchstgelegene Poststation Österreichs. Schicken Sie also eine Postkarte an Ihre Familie.


Imster Radmarathon
Die Veranstaltung in der Region ist die Imster Radmarathon. Als Event ist das auf jeden Fall zu empfehlen. Auf 110 Kilometern nehmen Sie die schönsten Highlights der Region mit 2300 Höhenmetern in sich auf. Wir haben die Strecke der Ausgabe 2022 hier für Sie eingezeichnet, damit Sie sich selbst ein Bild machen können.


Schotter im Überfluss
Dass man in dieser Gegend auch wunderbar mit dem Schotterfahrrad unterwegs sein kann, dürfte keine Überraschung sein. In einem späteren Artikel werden wir die wichtigsten und schönsten Schotterpisten in der Region genauer unter die Lupe nehmen. Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack.