La Fleche Brabançonne. Das klingt sofort viel interessanter als der harte, niederländische Brabanter Pfeil. Aber was bedeutet das eigentlich? Ist es denn typisch für Belgien, dass es sowohl ein brabantisches als auch ein wallonisches Pijl gibt? Natürlich, dort heißt es Flèche Wallone. Das klingt auch besser. Genau wie der wichtigste Anstieg der Flèche Wallonne: Mur de Huy. Die Übersetzung: Die Mauer von Huy. Das klingt doch sicher wie ein Kindermärchen: Ritter Peter und die Mauer von Huy. Zurück zum Brabanter Pfeil und zum Radfahren in Flämisch-Brabant. Obwohl der 'Flèche Brabançonne traditionell ein Aufwärmrennen für die Amstel-Gold-Rennen und anderen Bergklassikern hat dieses Rennen eine wunderbare Handschrift. Seit der Weltmeisterschaft 2021 in Leuven ist die 'S-Kurve' in Overijse in aller Munde. Die folgende landschaftlich reizvolle Route führt Sie wie ein Pfeil durch Flämisch-Brabant. Genießen Sie sie, oder?

OHL - Oud Heverlee
Den Fußballkennern unter uns wird der Name Oud-Heverlee sofort etwas sagen. Er ist einer der Bestandteile des Vereins "OHL", was nicht überraschend "Oud-Heverlee-Leuven" bedeutet. Wie viele andere Vereine auch, ist OHL ein Zusammenschluss von Vereinen aus der Region. Jeder, der sich ein wenig mit der Funktionsweise des belgischen Fußballs auskennt, weiß, dass es hier um Stammesnummern geht. Royal Antwerpen hat die Stammnummer 1 und ist damit der älteste Verein. OHL hat die Nummer 18, also auch ein Oldtimer. Allerdings spielte man bis vor kurzem noch mit der Nummer 6142. Stammnummern werden oft jongliert, vor allem um den Abstieg zu vermeiden oder den Aufstieg zu sichern. Lustige Tatsache: Die OHL stand unter dem Verdacht von Glücksspielskandalen, wurde sogar bei der UEFA angezeigt. Dies führte jedoch nicht zu strafrechtlichen Maßnahmen. 2019 wurde die OHL von einem neuen Sponsor übernommen: dem Glücksspielunternehmen King Power. Ironisch?
Startpunkt
Für diese Route ist Oud-Heverlee der Startpunkt. The Sweet Waters ist der Anfangs- und Endpunkt dieser Route. Allein diese Namen, das kann man doch genießen, oder? Auf dem Rückweg können Sie hier auch gut einkehren, denn es gibt mehrere Tavernen. Die Route führt von hier aus nach Westen, überquert den Fluss Dijle und führt in die hügelige Gegend östlich von Brüssel und dann nach Overijse, wo Sie kurz in die wallonische Region eintauchen. Die Strecke hat es in sich, denn auf knapp 100 Kilometern sind über 1.000 Höhenmeter zu bewältigen. Achten Sie auch darauf, dass die Strecke einige schöne Schotterpisten enthält. Mit dem Rennrad machbar, aber Vorsicht!
Zwischen Stadt und Dorf
Dass es viele Namen gibt, die auf der ganzen Welt wiederverwendet werden, beweist das Dorf Duisburg. Nicht zu verwechseln mit der deutschen Stadt in Nordrein-Westfalen. Es gab zum Beispiel einmal die Geschichte, dass ein LKW-Fahrer (vor TomTom und Google Maps) das Dorf Soest in den Niederlanden mit Soest in Deutschland verwechselte. Ein peinlicher Irrtum von einigen hundert Kilometern. Zurück zur Route. Sie nehmen bis Duisburg den schönen Vosssemberg auf, der auf 1,3 Kilometern rund 42 Höhenmeter präsentiert. Mit einem Maximum von 5% ist dies ein schöner Höhengewinn in der Landschaft. Im Verlauf überspringt man diesen Abschnitt und fährt direkt nach Overijse.
Koxberg, IJskelderlaan und Schavei
Was steckt in einem Namen, werden sie gedacht haben. Wenn man sich die IJskelderlaan ansieht, denkt man sicher, dass es in der Nähe einen IJskelder gegeben haben muss. Koxberg bezieht sich vielleicht auf Herrn Kox? Aber Schavei? Auf der Route überqueren wir zunächst den Schavei, der auf 600 Metern etwa 35 Meter ansteigt. Das macht im Durchschnitt 5,9 Prozent. Das ist schon ernstere Arbeit. Als nächstes kommt die berühmte S-Kurve, die von Norden her angefahren wird. In ihr gibt es ein Stück mit 10 Prozent, das noch ein Einlenken erfordert. Sollten Sie gerade im Parkmodus sein, können Sie bei 'Den Bonten Os' um eine Erfrischung bitten. Bevor wir in Overijse ankommen, nehmen wir noch den Hagaard, genau wie im Rennen. Das ist ein echter Hammeranstieg. 10% mit maximal 13 über 300 Meter. Allez!
Rehe, Mücken und mehr
Wie bei der Weltcupstrecke 2021 geht es in Richtung Moskesstraat. Wir tun dies über die Hertstraat. Achtung, dieser Hirsch hat ein Geweih, denn dieser kleine Anstieg führt über Kopfsteinpflaster! Dann geht es durch das Land in Richtung Osten, nach Terlanen. Dort liegt die nächste Herausforderung. Die Moskesstraat hinauf (über Kopfsteinpflaster!) und dann die Bollestraat hinunter rumpeln. Wohnte hier zufällig ein Jan und hatte er nicht auch eine café? Enfin. Es geht eine Weile bergauf über die Neerpoortenstraat. Ab hier müssen wir für eine Weile auf Französisch umschalten, denn dieser Abschnitt führt uns über die Straßen der wallonischen Region. Über Hamme-Mille geht es dann über schöne Muschelpfade und Schotterstraßen in den Wald um Mollendaal. Eine schöne Umgebung. Über den Wald bei Heverlee erwartet uns wieder Süßwasser.