Radfahren über Kopfsteinpflaster: Verfolgen Sie die Tour in Nordfrankreich

Kopfsteinpflaster. Kopfsteinpflaster. Pflastersteine. Grobe Steinbrocken, die in einem bestimmten Muster angeordnet sind. Wie Wirtschaftswege oder manchmal für den Durchgangsverkehr. Meistens schlecht gepflegt, mit großen Löchern darin. Steine, die schief herausragen. Im Winter fast unpassierbar. Im Sommer eine Quelle von Staub und Elend. Die Runde taucht hier oft auf und sucht das Spektakel zwischen langweiligen Sprinteretappen. Lars Boom hat hier einmal im Regen seinen Etappensieg errungen. Sponsor Belkin war begeistert. Bei den letzten Ausgaben wurde meist über die Ausgewogenheit zwischen Tour-Interessen, Team-Interessen und anderem Blödsinn gemeckert. Lieber 200 km flacher, enger Asphalt als 10 km heißer, knüppelharter Asphalt. Radfahren über Kopfsteinpflaster ist sowieso etwas für den Frühling.

Lille ist nicht Roubaix

Die Stadt Lille, oder Lille auf Französisch, entwickelt sich immer mehr zu einem Wochenendziel. Die Stadt ist auf dem Vormarsch mit einem lebendigen, authentischen Zentrum, einem Einkaufsmekka und auch etwas Kultur. Ideal für einen kurzen Zwischenstopp mit dem Thalys. Die Popularität des örtlichen Fußballvereins LOSC wird an Spieltagen ebenfalls für zusätzliche Atmosphäre sorgen. Die Museen, der Zoo und die dazugehörige Zitadelle runden das Bild ab. Ob das ein krasser Gegensatz zu Roubaix ist, weiß ich nicht. Roubaix ist rau, aber es hat eben dieses eine Stück historischen Bodens, wo jeder Radsportfan einmal gewesen sein möchte. Die Radrennbahn, die Duschen, der Geruch und das Gefühl von 'Roubaix'. Da verblasst die 'Lille Metropole' ein wenig. Obwohl Roubaix zusammen mit Tourcoing, Mouscron und Lille die MEL bildet.

Stufe 5, aber für Touristen

Die Männer des Profipelotons werden auf ihrem Weg von Lille über Wasquehal (km 0) in die landwirtschaftlichen Gebiete Nordfrankreichs einige Kopfsteinpflasterabschnitte zu bewältigen haben. Mit fast 20 Kilometern Kopfsteinpflaster, aber ohne die berühmtesten Streifen von Paris-RoubaixEs ist eine große Herausforderung. Für den Radtouristen gibt es eine Route von 102 Kilometer erstellt. Beachten Sie auch, dass diese Strecke NICHT in Lille, Compiegne oder Roubaix beginnt. Der Start befindet sich in Arenberg, mitten im Nirgendwo, aber im Herzen der Kopfsteinpflasterrennen. Der Wald von Wallers, die Trouee d'Arenberg, ist echte Radsportgeschichte. Dieser schöne Streifen, in dem sich die Fahrer früher bei schlechtem Wetter gegenseitig über den Haufen gefahren sind, ist auch der Startpunkt Ihrer Route. Fotos zu machen ist erlaubt, vielleicht sogar ein Muss.

Haveluy - Helesmes

Wir haben die Strecke etwas schöner gemacht, indem wir die Strecke von Haveluy - Helesmes mit dem Fahrrad zurückgelegt haben. Das ist ein weiteres kleines Extra, das man genießen und über die Kieselsteine hüpfen kann. Fahren Sie die Strecke unbedingt an einem schönen Sommertag. Dann ist alles überschaubarer und Sie haben weniger Stürze und Rutschpartien. Die Strecke führt durch unscheinbare Dörfer wie Auberchicourt, wo die Boulangerie und das Café das tägliche Leben prägen. Ein 'petit-caf' und ein Picard und die Sorgen sind wieder vergessen. Hier gibt es keine romantischen, Pariser Szenen. Nein, hier wird noch richtig gearbeitet. Viele Straßen hier tragen den Namen '8 mai 1945'. In Frankreich war der Krieg 3 Tage später zu Ende als hier. Der Schmerz dieser Zeit war auch hier zu spüren.

Weiter in die Wiesen

Insgesamt werden Sie 18 Kilometer Kopfsteinpflaster vorfinden. Seien Sie versichert: Mons-en-Pévèle wurde ausgelassen und auch die anderen Kopfsteinpflasterabschnitte sind nicht von der schmerzhaftesten Sorte. Dennoch sind 102 Kilometer auf diesen Straßen eine gewaltige Herausforderung. Bald kommt zwischen Fressain und Villairs-au-Tertre ein schöner Abschnitt mit Kopfsteinpflaster in Sicht. Danach umfahren Sie die besten Abschnitte und folgen dem Radweg Nord côte Vélo. Sie fahren zwar durch Hem, ein bekanntes Viertel in Roubaix, aber Sie lassen es hier links liegen. Es geht in Richtung Cambrai, wo Sie kurz vor der Stadt umkehren und wieder über das Kopfsteinpflaster hüpfen können.

Eine Schleife

Wir fahren eigentlich keine richtige Runde, sondern eher eine Schleife. In Emerchicourt bekommen wir wieder schönes Kopfsteinpflaster. Das Einzige, was in Emerchicourt mehr Aufmerksamkeit erregt als ein verirrter Radfahrer, ist das kleine Rathaus, das gleichzeitig als Mediathek dient. Die große Musiktaste an der Außenseite ist genauso schlapp wie das Rathaus von Hardenberg. Die Geschmäcker sind verschieden. Der Boulevard de la Republique hat nicht die Anziehungskraft eines Boulevard Haussmann. Das zu sagen, ist eine Untertreibung.

Wasnes-au-Bac

Die Route führt in Richtung des secteur von Chateau d'eau, wo das Wasserschloss hauptsächlich ein Wasserturm ist, der den Streifen ziert. Der Wasserturm von Wasnes-au-Bac. erschießt mich. Das Kopfsteinpflaster hingegen ist ein Schmuckstück. Nicht zu schwierig, aber machbar. Mit dem richtigen Reifendruck definitiv kein Problem.

Warlaing - fast zu Hause

In Warlaing wartet die vielleicht längste Strecke auf Sie. Wunderschön in den Wiesen. Mit einer guten Länge ist dies ein großartiger Abschluss für einen Tag im "L'enfer du Nord". Obwohl die Route danach noch zwei weitere schöne Abschnitte bereithält, kann man diese Strecke mit Recht als Finale bezeichnen. Komoot ist der Meinung, dass man nach 104 Kilometern schon einige Abschnitte mit 'unwegsamem Gelände' vor sich hat. Wir wagen es, zu widersprechen.

Route

Sie finden diese Tour-Route und alle anderen Tour-Routen in unserer Sammlung auf Komoot. Ein netter Schachzug, wie wir finden, und es bietet ein wenig mehr Verbindung zur echten Strecke. Zwar verläuft diese Route komplett in die andere Richtung, aber was soll's. Mit dem französischen Strich, sagen wir.

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